Vielleicht habt ihr inzwischen bemerkt, dass ich manchmal diesen Blog ganz nach dem Gedanken: "Warum selber schreiben, wenn es jemand anderes schon gemacht hat" führe. Hier ist auch noch ein
Blogeintrag von meiner lieben Bettnachbarin Jana (www.janalogischkambodscha.jimdo.com) über Weihnachten.
Morgenmeditation statt Mitternachtsmesse
Weihnachtswochenende in der 456.
Appartment 1 ist geschmückt mit Lametta, Lichterketten, einem improvisierten, aber dafür umso bezaubernderen, Advents”kranz”, Papiersternen, einem Mini-Plastikweihnachtsbaum und natürlich unseren
Adventskalendern, die wir uns aus Cornflakeskartons, Zigarettenschachteln oder Papierdöschen gebastelt haben.
Es duftet nach Tee, Spekulatius, Lebkuchen und all’ den anderen guten deutschen Köstlichkeiten, die Annas Schwester, die gerade zu Besuch in unserer WG ist, mitgebracht hat.
Seit Tagen hören wir Weihnachtsmusik, mittlerweile dies sogar schon fast durchgehend, und Weihnachtsfilme wie drei Haselnüsse für Aschenbrödel dürfen natürlich auch nicht bei den Vorbereitungen
fehlen. Der Monat Dezember ist ansonsten gefüllt mit kleinen Geschenken, die wir uns gegenseitig in unseren Adventskalendern machen, und gutem Essen. Und davon gewiss nicht wenig.
Wenn wir nicht gerade köstlichste Kartoffelkreationen, Pfannkuchen oder ganze Festmähler zubereiten, gönnen wir uns auswärts bestes Essen beim Mexikaner um die Ecke oder eher drei als einen Gang
im Café zwei Straßen weiter. Ganz nach dem Motto: Ist ja Weihnachten!
Auch der Tag des Heiligen Abends selbst ist geprägt von gutem Essen.
Nachdem wir morgens zu einer Meditation in einer Pagode gehen, treffen wir uns mit den Via-Freiwilligen zum gemeinsamen Weihnachtsbrunch in einem Café und dürfen das erste Festmahl des Tages
genießen.
Dann geht’s zu neunt in einem Tuk Tuk (neuer Rekord!) wieder heim in die Straße 456, wo sogleich die Vorbereitungen für das nächste, abendliche Festmahl beginnen und letzte Besorgungen erledigt
werden. Auf dem Menü steht Kartoffelsalat (was mich anfangs sehr verwirrt, weil ich zwar schon Gerüchte gehört hatte, dass manche Leute in Deutschland Kartoffelsalat mit Würstchen zu
Weihnachten essen würden, ich es mir aber einfach nicht vorstellen kann, dass man dies wirklich tut - mittlerweile bin ich aber selbst überzeugt, nicht vom Würstchenpart, aber vom
Kartoffelsalat), Bratkartoffeln, Bohnen, Baguette vom französischen Supermarkt nebenan (das beste Baguette in ganz PP), Karottensuppe und zum Nachtisch in unserem Reiskocher zubereitetes
Apfelkompott mit Vanilleeis.
Nach dem Essen machen wir uns an die Bescherung. Zwar haben wir alle keine Päckchen von zuhause, weil diese hier leicht mal verloren gehen oder auch gern viel zu spät ankommen, aber da wir
wichteln, hat so doch noch jede von uns etwas zum Auspacken.
Nebenbei werden noch ein paar Weihnachtslieder mit unserer neuen WG-Gitarre zum Besten gegeben und so fuehlt es sich trotz 30 Grad in einem anderen Zuhause auch tatsaechlich ein wenig an wie
Weihnachten.
Phnom Penh (kurz PP) ist hip.
01.02.2018
Ich habe lange gebraucht um mich mit Phnom Penh anzufreunden. Vielleicht auch, weil ich ja eigentlich nie geplant hatte mehr als einen Monat in der Hauptstadt zu
bleiben. Nun ist aber genau das passiert, wovor ich mich gefürchtet hatte - Ich habe das Gefühl, dass es hier ab jetzt gut wird, aber ich ziehe in einem Monat um. Ich kann mir vorstellen, dass
man als Tourist nicht unbedingt erkennt, was an dieser Stadt voller Lärm und Gestank so hip sein soll.
Morgens aufgestanden kann man sich an einem der Straßenstände einen frischen Fruchtsmoothie oder einen Kaffee holen. Wenn man Lust hat, kann man zum Frühstück
wundervolles Essen essen. Wir essen meistens Müsli oder Toast. Man könnte jedoch auch frisches Baguette mit Käse und Weintrauben essen, sich im Restaurant um die Ecke Pancakes mit frischen
Früchten (3 USD) oder American Breakfast (Toast mit Spiegelei, Bacon, Baked Beans und Würstchen - 3,5 USD) gönnen.
Was das Essen angeht, geht es auch sehr hip. Man findet in der Stadt eigentlich alles, was das Herz begehrt. Man kann zum Beispiel mexikanisch, indonesisch,
indisch, japanisch, arabisch, italienisch, koreanisch und vietnamesisch Essen gehen und so Köstlichkeiten aus der ganzen Welt genießen. Es gibt auch Orte an denen man frische Salate genießen
kann, Burger und Pommes findet man auch ohne Probleme. In einer unserer Parallelstraßen gibt es auch ein kleines komplett veganes Restaurant mit vielen hippen Sachen. Ich verlinke euch hier mal das Menü, ich glaube man muss es selber sehen um es zu
verstehen.
Was meiner Meinung nach auch zu einem hippen Stadtgefühl führt, ist, dass man überall recht schnell mit dem Fahrrad hinkommt. Mich erinnert das immer an eine
fahrradfreundliche deutsche Studentenstadt, in der ich als Student überall hin radele. Außer natürlich, dass Phnom Penh an seiner Fahrradfreundlichkeit noch viel Platz nach oben lässt.
Nach getaner Arbeit kann man in eines der vielen Fitnessstudios gehen, Dodgeball spielen, Theater spielen, einem Australian Football Team beitreten, Fußball
oder Volleyball spielen oder einfach in einem der schönen Kaffees entspannen.
Gerade in der Nähe des Russian Markets gibt es immer mehr süße kleine Kaffees in denen man günstig guten Kaffee genießen kann, häufig mit
einem super Flair und süß gestaltet. Vor einigen jahren war hier in der Nähe wohl noch echt wenig los, jetzt sprießt es geradezu an Cafés und kleinen Restaurants. Gute Kaffees kann man natürlich
aber auch ganz verteilt in Phnom Penh finden.
Man könnte auch einen Abstecher in eines der Flicks Cinemas machen. Dort gibt es jeweils einen Raum, in dem ein Film gezeigt wird und man zahlt nicht pro Film,
sondern pro Tag. Bevor man das Kino betritt, zieht man seine Schuhe aus. Man geht durch zwei schwere rote Vorhänge, bevor einen der Popcorngeruch geradezu umhüllt. Es gibt 2 Regale an denen
man ein mitgebrachtes Buch gegen eines tauschen kann, was dort zu Verfügung steht. Der Filmraum ist ziemlich klein und statt Stühlen findet man dort Sofas und Liegestühle aus Holz mit
Kissen.
Abends kann manin einer der schönen
Bars gut das ein oder andere Bier trinken. Unsere Lieblingsbar (also genauer gesagt die von Jana, Julie und mir) ist die Showbox. Dort gibt es
Graffiti an den Wänden, einen Billardtisch,hin und
wieder Bingo- oder Quizabende und zusätzlich Open Mic Nights, man kann draußen sitzen und das Bier kostet einen Dollar. Außerdem kennen wir dort
inzwischen einige Menschen und lernen immer weitere kennen. Für uns ist es ein absoluter Wohlfühlort, auch wenn das nicht jeder aus unserer Truppe nachvollziehen kann. Ansonsten kann man abends
auch in die Bassac Lane gehen. Dort gibt es eine Menge von vintage bars in einer kleinen Gasse voller Lichterketten.
Zum Tanzen kann man einen Abstecher machen in die Street 278 im Viertel Bkk 1. Dort kann man unter anderem zu Tusk gehen oder in den bekannten Club Love.
Stattdessen kann man aber auch in eine der Schwulenbars Heart of Darkness oder blue chili gehen oder dort in der Umgebung einfach mal gucken, wo es einen hintreibt.
Nach einem ausgelassenen Abend kann man sich ganz entspannt per Smartphone eine Riksha ordern. Sie kommt direkt zum Standort und man kann auch davor in der
PassApp schon angeben, wo sie einen hinfahren soll. So muss man nicht handeln und kommt ganz bequem von A nach B.
Falls man krank sein sollte kann man sich (meiner Meinung nach) recht kompetent an die khema international polyclinic wenden, oder ins Phnom Penh Royal Hospital
gehen. Mit beiden haben wir bisher wesentlich bessere Erfahrungen gemacht als mit anderen Ärzten/Krankenhäusern. Bei Zahnproblemen kann man zum Roomchang Dental Hospital gehen.
Zukunftsplanung, Besuch aus der Heimat, Krankenhaus und mehr
18.01.2018
Ich habe das Gefühl, dass dieser Eintrag ein wenig länger werden könnte, weil mir je länger ich über die letzte Zeit nachdenke, klar wird, wieviel ich doch erlebt habe, auch wenn es sich
teilweise um verhältnismäßig kleine Dinge handelt.
Beginnen wir also chronologisch: Ganz, ganz am Anfang vom Dezember war ich zu Besuch bei der lieben Jana in Chambok. Sie hat dort 3 Monate gearbeitet und ich denke man kann sagen, dass sie sich in Chambok verliebt hat. Es handelt sich hier um ein Ökotourismus Projekt ein
westlich von Phnom Penh. Sie hat dort in einer Gastfamilie gelebt und auch ich als ihr Besuch wurde dort freundlichst empfangen. Der Wasserfall zu welchem wir gewandert sind war auf jeden Fall
sehr beeindruckend; fast beeindruckender fand ich jedoch die Freundlichkeit der Menschen in Chambok. Auch wer kein Englisch konnte hat sich versucht mit mir zu unterhalten und generell war ich
hin und weg von der kleinen 'Gemeinde' und dem so anderen Leben als in Phnom Penh.
Anfang Dezember war ich mit zwei Freundinnen bei einer Theateraufführung von den 'Phnom Penh Players'. Das Stück hieß 'Unsleeping Beauty' und war total gut. Ich habe mich informiert und
festgestellt, dass sie schon in der darauf folgenden Woche eine kleine Audition haben für das neue Stück im Februar, die Vagina Monologe. Ich kannte das Stück nicht, bin nun aber total
begeistertund wenn man die Möglichkeit hat es sich anzusehen, sollte man das auf jeden Fall tun.
Am gleichen Abend hatte ich auch ein Vorstellungsgespräch über Skype. Im September habe ich den Großteil meiner Zeit an der Arbeit damit verbracht nach Studiengängen zu googlen. Ich habe dann
einen Studiengang gefunden und mich direkt in ihn verliebt. Der Studiengang ist Sozialpädagogik an der dualen Hochschule Baden-Württemberg (das heißt, dass ich immer 3 Monate arbeite und 3 Monate
studiere). Die Zeit danach konnte ich dann gut dafür nutzen an meiner Bewerbung zu arbeiten. Ich wurde im Endeffekt zu zwei Vorstellungsgesprächen über Skype eingeladen. Bei dem Gespräch welches
ich nach der Audition hatte, wurde es leider nichts, das hat aber auch einfach nicht so gut gepasst. Bei dem Gespräch eine Woche später beim Stadtjugendausschuss Karlsruhe, der ganz oben in
meiner Favoritenliste stand, habe ich gleich am Tag danach eine positive Rückmeldung bekommen. Ich habe mich gefreut wie ein Honigkuchenpferd und
konnte es kaum fassen. Das heißt ich weiß nun, womit ich meine nächsten 3 Jahre verbringen werde. Ich finde es ein wenig beängstigend, aber hauptsächlich fühlt es sich richtig, richtig gut an und
ich bin glücklich darüber.
Bei dem Theaterstück wurde ich auch genommen, habe zwei kleine Teile bekommen und bin damit total glücklich. Deshalb werde ich auch noch bis Ende Februar in Phnom Penh bleiben. Es ist mir total
wichtig bei diesem Stück dabei zu sein und ich freue mich schon wahnsinnig auf die Proben, die Arbeit am Stück und das Gefühl wieder auf einer Theaterbühne zu stehen.
Kurz vor Weihnachten kam meine Schwester hier in Phnom Penh an. Sie war fast 3 Wochen hier und ich habe die Zeit sehr genossen und einmal durch sie und auch durch meine fantastischen
Mitfreiwilligen, die für mich zu einer Familie geworden sind, hat es sich auch tatsächlich nach 'Weihnachten zu Hause' angefühlt. Wir sind am 23.12. nachmittags ins Kino in einen Weihnachtsfilm
gegangen, waren am 24. morgens meditieren und dann brunchen und haben nachmittags lecker gekocht (vieeeele Kartoffelgerichte) und so viel gegessen, dass wir am Schluss das Gefühl hatten, nur noch
rollen zu können. Also genau so, wie man sich an Weihnachten fühlen sollte. Wir haben gewichtelt und abends konnte dann jeder ein Geschenk aufmachen. Wir hatten übrigens auch selbstgebastelte
Adventskalender, durch die wir uns im Dezember (fast) jeden Tag an süßen Kleinigkeiten erfreuen konnten. Außerdem haben wir Weihnachtsdeko aufgehängt und hatten Weihnachtsmützen auf, das volle
Programm also.
Am 25. waren wir abends bei Jule. Sie war auch eine weltwärts Freiwillige vor einigen Jahren und wohnt nun hier in Phnom Penh mit ihrem kambodschanischen Freund. Dort haben wir wieder viel und
lecker gegessen und mein persönliches Highlight waren der klasse Glühwein und die heiße Schokolade mit Amaretto.
An dem Mittwoch nach Weihnachten ging es mit meinem Mentor/Kollegen nach Siem Reap. Es gab dort ein Meeting mit den Lehrern einer der Schulen, ich durfte mitkommen und es war sehr aufregend für
mich, weil ich dort ja Ende Februar hinziehen und arbeiten werde. Den zweiten Tag haben wir auch hauptsächlich dafür genutzt uns alle Projekte anzusehen die zu SCC gehören. Freitagabend sind wir
wieder zurück gefahren, damit ich Samstagmorgen direkt wieder in den Bus steigen konnte. Nun ging es mit Tess, Jana, Esther (einer Freiwilligen von einer anderen Organisation) und Eva (meiner
Schwester) nach Kep um Silvester auf der 'rabbit island' zu verbringen. Wir hatten dort eine echt schöne Zeit und konnten um Mitternacht am Strand sitzen und die Feuerwerke am Festland bewundern.
Am 01.01. sind Tess, Jana und Esther wieder nach Phnom Penh gefahren, Eva und ich wollten noch ein wenig unten bleiben und Urlaub machen. Nachdem wir unseren Urlaub geplant hatten, bekam ich
leider in der Nacht hohes Fieber, was uns dann erstmal ein wenig Sorgen bereitete. Wir versuchten uns ein Tuk Tuk oder ein Taxi zu besorgen, das uns zum Krankenhaus fahren kann, haben aber
leider keines auftreiben können. Also sind wir am nächsten Tag nach einem kurzen Abstecher auf den Krabbenmarkt in Kep zu einem Krankenhaus gefahren und haben da dann erstmal die nächsten 3
Nächte verbracht. So viel also zu unseren Urlaubsplänen. Wir waren sehr froh, dass wir noch nichts im Voraus gebucht hatten.
Es war zum Glück nichts Schlimmes, sodass ich dann auch schnell wieder gehen konnte und wir nach einem Ausflug zum Bokor Nationalpark wieder nach Hause nach Phnom Penh gefahren sind. Da ich
trotzdem noch 4 Tage lang täglich in ein Krankenhaus musste um mir Antibiotikum injizieren zu lassen, fielen unsere restlichen Reisepläne jedoch auch ins Wasser. Inzwischen haben wir alle 5
Freiwilligen schon Erfahrung mit Ärzten und Krankenhäusern gemacht und es gibt meiner Meinung nach echt gute, die auch sehr modern sind. Vielleicht werde ich die mal in einem zukünftigen
Blogeintrag erwähnen, da man ich sag jetzt mal auch 'nicht so gute' Erfahrungen machen kann. Unsere Versicherung ist übrigens auch der Hammer. Wir wurden bei unseren stationären
Krankenhausaufenthalten mit einem deutschen Arzt, der in Thailand ist, verbunden, der uns dann alle Befunde nochmal auf Deutsch erklären konnte, sagen konnte, was jetzt mit uns passiert und sich
auch erkundigt hat, ob es uns besser geht. Ein Hoch darauf!
Trotzdem konnte ich eine super Zeit mit Eva verbringen und sie konnte eine Menge Sachen sehen uns hat sich, glaube ich, auch in Kambodscha verliebt.
Ich habe mir außerdem letzte Woche einen Motoroller gekauft. Wenn man in Phnom Penh arbeitet und wohnt, macht es eigentlich wenig Sinn sich ein Moto zuzulegen, ich habe es aber für Siem Reap
gekauft, da dort die unterschiedlichen Projekte in denen ich arbeiten werde/kann sehr weit auseinander liegen. In Phnom Penh musste ich auch feststellen, dass ich mit dem Fahrrad schneller bin
als mit dem Moto und auch die manchmal 24 km täglich auf dem Rad sehr genieße. Außerdem ist Fahrrad fahren sicherer und nicht so langweilig, fahrt bitte immer Fahrrad wenn es sich halbwegs
anbietet (Achtung Schleichwerbung!).
Möglicher Gedankengang: "Häh! Arbeitet sie eigentlich nie??"
14.12.2017
Falls dieser Gedanke auch schonmal in eurem Kopf rumgespukt hat, nachdem ich wieder mal von einem Feiertag, langen Wochenende oder co. berichtet habe, bietet euch dieser Eintrag vielleicht die
Antwort. Ich bin der festen Überzeugung dass ich kein Land kenne (oder es vielleicht kein anderes gibt?) in dem es so viele Feiertage gibt!
Dank dem NGO-Gesetz werden sogar Feiertage die auf einen Sonntag fehlen noch nachgeholt. In der Hinsicht haben wir 'Brötchen' auch einen Vorteil gegenüber unseren Lieblings-Freiwilligen von VIA
e.V., die deshalb nähmlich hin und wieder Morgens aus dem Bett hüpfen müssen während wir noch weiter schlafen, weil sie diese Tage nicht frei bekommen. Die Feiertage habe ich von der folgenden
Website: https://publicholidays.asia/cambodia/2018-dates/.
Dem Fakt verpflichtet, dass unsere potenziellen Nachfolger vielleicht gerade ihr Auwahlseminar hatten, haben oder bald haben werden (und dass mir gerade langweilig ist) habe ich mal eine
Packliste zusammen getragen. Ich hoffe sie kann zukünftigen Freiwilligen in Kambodscha ein wenig vom Stress nehemen!
Kleidung
Unterwäsche
2-3 paar Socken
lange Hosen, Röcke
T-Shirts
1 dünner Pulli, 1 dicker Pulli (Für Räume mit Airconditioner oder wenn man in der Trockenzeit Abends unterwegs ist)
Eine 3/4 lange Sporthose die man unter Röcke und Kleider ziehen kann (besonders wichtig für Fahrrad oder spontane Motodubfahrten)
Bei Arbeit in einer NGO gegebenenfalls die eine oder andere Bluse (Um mit Businessoutfits mithalten zu können, wie stark sich danach gerichtet wird kommt oft auf die NGO an sich an)
Ein Outfit das auch kurz sein kann in dem man zu Hause gut chillen kann
Schlafanzug
Falls man eh eine Jeansjacke zu Hause hat ist es auch keine schlechte Idee die für Motofahrten oder generell mitzunehmen
Handtuch
Schal/Tuch
Schuhe
Kann man in Phnom Penh ganz gut kaufen, die Qualität ist allerdings nicht die beste und wenn man eh welche zu Hause hat kann man die ja auch einfach mitnehmen
Sportschuhe
ggf. Birkenstocks
Flip Flops
Ein paar feste normale Schuhe in denen man sich wohl fühlt
Elektronik
Handy
Handyladekabel
Laptop (In meiner NGO und auch in den meisten meiner Mitfreiwilligen muss man ins Büro seinen eigenen Laptop mitbringen)
Laptopladekabel
Kopfhörer
(Kamera und Ladekabel)
Sonstiges
Gute Ohrstöpsel (In der Provinz kann es Morgens echt unheimlich laut werden draußen wegen Kühen, Menschen, Musik, Hähnen, etc.; In WGs wegen der Mitbewohner auch...)
Gerade wenn man sich ein Zimmer teilt ist auch eine Schlafmaske total praktisch
Eine Wärmflasche (Bei Regelschmerzen aber auch bei Magenverstimmungen eine Rettung)
Notiz-/ Tagebuch
dünner Tropen-/ Innenschlafsack oder großer Schaal den man als Decke verwenden kann
USB Stick mit wichtigen Dokumenten (generell auch keine schlechte Idee)
gegebenenfalls kleines Kissen (dann weiß man was man hat, auch praktisch fürs Flugzeug)
Fotos
Schmuck
Sonnenbrille
Kleiner Rucksack
Spiele
Passfotos!!
Taschenmesser
Sanitär
gegebenenfalls Schminke (Bei Make Up und Concealer gerne auch schon etwas dunkler, wird man im Laufe der Zeit
hier nähmlich)
Shampoo und Duschcreme (Duschcremen hier sind häufig Hautaufhellend, erkennt man auch an der Notitz 'Goats
Milk' auf der Flasche
Zahnbürste und Zahnpasta
Kühlcreme für Stiche, Antimückenspray (Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man es nicht ständig benutzt, ist
aber gerade für Abends keine schlechte Idee oder wenn man das Gefühl hat man wird gerade total attackiert)
Sonnencreme (Da ist es das gleiche wie mit dem Antimückenspray, man benutzt es nicht immer und braucht deshalb
keine 10 Flaschen, aber ist wichtig) und Aftersun
Reiseapotheke bestehend aus Medikamenten die man auch in Deutschland häufig benutzt hat und typisches für die
Tropen und am besten auch: Schmerztabletten,Fieberthermometer!!! (Anhand des Fieberthermometers kann
man abschätzen ob es sich nur um eine leichte Erkältung oder eine Tropenkrankheit handeln könnte), (Blasen-)pflaster,Kohletabletten,
Elektrolyt-Pulver, ............
Haarbürste/ Kamm
Nagelpflegeset
Rasierzeug
Seife
Handdesinfektionsmittel und normales Desinfektionsmittel für Wunden
Wattestäbchen/ Wattepads
Abschminkzeug
Handgepäck
Gültiger Reisepass (mit Visum)
Flugtickets
Kreditkarten
etwas Bargeld (US-Dollar) am besten schon in Deutschland gewechselt
Handy
Unterhaltung
Stift
Notizbuch
Impfpass
Bauchgurt
05.12.2017
Es folgt ein Blogeintrag von meiner lieben Mitfreiwilligen Tess, er hat mir total gut
gefallen, deshalb habe ich ihn einfach mal ganz dreist kopiert und hier wieder eingefügt. :)
"Ich geh' ins Ausland, mache einen Freiwilligendienst."
"Ah ok, interessant. Wie lange?"
"Ein Jahr."
"Oh krass, ein ganzes Jahr?"
"Ja, ein Jahr."
"Kommst du mal nach Hause?"
"Nein, das ist nicht geplant."
365 Tage, 52 Wochen, 12 Monate.
Vor einigen Tagen bekommen wir eine Mail von Brot für die Welt, "Rückflugticket" heißt der allesaussagende Betreff.
Mein Jahr hat also auf einmal ein Ende, einen Tag, eine Minute, in der ich mich in einen Flieger Richtung Bangkok und von dort Richtung Frankfurt setze. Mit dieser Nachricht entsteht ein
komisches und aufregendes Gefühl in mir. Es ist doch immer ganz nett gewesen über unser Rückflugdatum zu munkeln. Ist es noch im Juli oder Anfang August? Feier ich meinen Geburstag wieder zu
Hause oder noch hier? Werden wir die brisante Parlamentswahl in Kambodscha noch miterleben?
Da ist ein Datum, auf was wir zugehen und es sei mal dahingestellt, ob das bald oder nicht bald ist, wird es zu diesem Datum kommen. Es ist diesem Tag auch ziemlich egal, was ich bis
dahin machen und ob ich eine schöne Zeit haben oder nicht.
"Ich geh' ins Ausland, mache einen Freiwilligendienst."
"Ah ok, interessant, wie lange?"
"Ein Jahr."
"Ach, so ein Jahr geht ganz schnell rum."
"Ja? Mal sehen."
Ich hab in letzter Zeit über zwei Dinge nachgedacht.
Erstens darüber, wie egal es der Zeit ist, ob ich sie als schnell oder langsam empfinde und jede Sekunde sich ungestört so viel Zeit nimmt, wie die vorherige. Aber irgendwie überlege ich mir
ständig, ob diese zweieinhalb Monate jetzt eigentlich erst zweieinhalb Monate sind oder schon zweieinhalb Monate. Und ob die neuneinhalb, die noch kommen bis zum
besagten Tag, eigentlich noch neuneinhalb Monate sind oder nur noch neuneinhalb. Mir wurde dann bewusst, dass das stark davon abhängt, in welchem Zusammenhang
ich mich das frage. Wenn ich mir gerade überlege, was ich noch alles sehen, probieren und erleben will, können auch mal Sorgen aufkommen, das gar nicht mehr zu schaffen. Denke ich aber an das
Stück Herz, das ich in Deutschland gelassen habe, ist es doch irgendwie noch eine ganze Weile bis zum Wiedersehen.
Die zitierten Gespräche aus Deutschland im Kopf, ständige Gedanken an Hinflug und Rückflug...mein Kopf ist fast geplatzt. Was denke ich denn nun? Ist ein Jahr lang oder kurz?
Ich weiß es nicht und ich will mich auch nicht festlegen. Ich hatte insgesamt 18 ganze in meinem Leben, kann mich vielleicht gerade mal so an ein Dutzend Silvester erinnern und bestimme seit
vielleicht 6 Jahren selber, wann ich ins Bett gehe. Und gerade, da stecke ich in meinem neunzehnten. Es ist für mich ein ganz besonderes Jahr und ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr ganz
bewusst zu leben. Heute ist heute und heute geht nicht schneller rum, als gestern, ist aber auch nicht länger als morgen und so habe ich an jedem Tag die gleiche Chance, das damit anzufangen, was
ich möchte. Und statt die Zeit damit zu verschwenden mir zu überlegen, ob die 72 Tage hier jetzt schnell oder langsam rumgingen, blicke ich lieber zurück und sehe, was ich schon erlebt und
gelernt habe und bin glücklich. Das waren zweieinhalb Monate, die ich mir nicht schneller oder langsamer wünschen könnte, weil sie gut waren, wie sie eben waren. Das waren zweieinhalb
Monate, in denen ich ankommen, mich eingewöhnen und so viel Neues sehen und lernen durfte.
Ecotourism
05.12.2017
Was genau machst du da eigentlich??
Die Frage wird mir relativ häufig gestellt.
Am Anfang konnte ich darauf immer selber keine so genaue Antwort geben, jetzt habe ich eine, die wird sich aber vermutlich auch nochmal verändern, spätestens wenn ich nach Siem Reap umziehe.
:)
Momentan bin ich 2 Tage die Woche in dem Office von SCC. Die restlichen 3 Tage bin ich in einer unserer Schulen, im Norden von Phnom Penh. Die Schule hat vor kurzem umgestellt und gibt jetzt
nur noch Englischunterricht. Der Hauptfokus soll auf Sprechen und Verstehen liegen. Morgens gibt es 3 Stunden Unterricht und
nachmittags nochmal 3 Stunden. Es kommen Morgens teilweise andere Schüler als nachmittags, da die Kinder teilweise auch noch in staatliche Schulen
gehen und in die gehen sie entweder vormittags oder nachmittags.
Die Schule wird von face to face finanziell getragen. Es gibt 3 Level mit jeweils etwas mehr als 10 Schülern,
das heißt die Klassen sind ziemlich klein. Die Kinder sind zwischen 5 und 14 Jahren alt, weshalb es auch in den einzelnen Levels große Unterschiede gibt, was die Konzentrationsfähigkeit und auch
das Können der englische Sprache anbetrifft.
Die Idee ist, dass die Kinder englisch mit Spaß spielerisch erlernen und dass die Kinder durch Englisch die Möglichkeit bekommen können aus dem Teufelskreis der Armut
rauszukommen und nicht nicht nur die schlechte kambodschanische Bildung haben.
Momentan sind auch noch zwei andere Freiwillige an unserer Schule, Becky aus England und Yon aus Dänemark. Sie sind total freundlich und machen die Freiwilligenarbeit über die Organisation
projects abroad. Beide gehen aber auch bald schon wieder, ich werde sie beide echt
vermissen.
Freitags haben die Kinder der Level 2 und 3 Kunstunterricht, der aber auch auf Englisch gemacht wird und ich habe angefangen mit den Kindern etwas wie DS oder Theaterunterricht
zu machen. Bis jetzt gibt es besonders mit den kleineren noch eine Menge Verständnisschwierigkeiten, aber die meiste Zeit macht es ihnen und auch mir großen Spaß.
Wenn ich im Office bin arbeite ich an einer Art Spiele- und Ideensammlung für einen solchen Theaterunterricht, die wir dann an die anderen Schulen von SCC weiter
geben können, damit sie dort auch diese Klasse einführen können. Das ist sozusagen momentan mein Projekt, an dem ich am meisten arbeite und woran ich auch ziemlich viel Zeit verbringe. Ansonsten
versuche ich mich ein wenig an der Webseite, bei der ich bis jetzt noch nicht sonderlich vorangekommen bin, da ich finde, dass das Programm ziemlich kompliziert ist (obwohl sie
immer schreiben wie einfach es doch sei) aber sobald ich mich da noch mehr eingearbeitet habe werde ich auch mehr daran arbeiten. Ansonsten unterstütze ich meine Kollegen indem ich
Reports korrigiere, die an die Donor (die NGOs die SCC Geld geben) geschickt werden.
Hier einArtikel der Zeit Online zu den momentanen Vorfällen
hier in Kambodscha:
Oberstes Gericht löst größte Oppositionspartei auf
In Kambodscha treibt die Regierung ihren Machtkampf voran – auch mithilfe der Gerichte. Oppositionsführer sind im Exil oder verhaftet, nun wird ihre Partei verboten.
Quelle: ZEIT
ONLINEm AFP
Das Oberste Gericht in Kambodscha hat die größte Oppositionspartei des Landes, die CNRP, aufgelöst. Die Richter
in der Hauptstadt Phnom Penh entschieden zugunsten der kambodschanischen Regierung, die Klage gegen die CNRP eingereicht hatte. Damit ist die stärkste Konkurrenz der regierenden
Partei von Ministerpräsident Hun Sen vor den Wahlen im kommenden Jahr ausgeschaltet.
Mit der Entscheidung hatte die CNRP bereits gerechnet. "Wir haben keine Hoffnung, dass das Urteil des Obersten Gerichtshofs anders sein wird als der Wille des Ministerpräsidenten", hatte
der Fraktionsgeschäftsführer Son Chhay gesagt. "Deshalb wird meine Partei wahrscheinlich aufgelöst." Eine Berufung gegen das Urteil ist nicht möglich.
Die Richter folgten mit ihrem Urteil der Argumentation der Regierung. Diese hatte im Oktober offiziell die Auflösung der CNRP beantragt. Ihr lägen mehr als 20 konkrete Beweisstücke vor,
dass diese die Regierung durch einen Aufstand stürzen will, gaben die Anwälte vor Gericht an. So hätte die Partei ihre Anhänger nach den letzten Wahlen im Jahr 2013 zu Demonstrationen
aufgestachelt, die zum Sturz der Regierung führen sollten.
Neuwahl im kommenden Jahr
Während die Rettungspartei diese Vorwürfe zurückgewiesen hatte und Menschenrechtsgruppen den Prozess als politisch motiviert bezeichnet hatten, bot Hun Sen öffentlich Wetten darauf an,
dass die Richter in seinem Sinne entscheiden. Nun wird zeitgleich mit der Auflösung der Partei ein fünf Jahre geltendes Politikverbot gegen 118 führende Mitglieder der CNPR erlassen. Alle
öffentlichen Ämter, die sie innehatten, sollen nun neu vergeben werden.
Ausgangspunkt für den Machtkampf ist die Parlamentswahl 2013, die der seit 32 Jahren regierende Hun Sen überraschend knapp gewonnen hatte. Seitdem bekämpft er die einzige im Parlament
vertretene Oppositionspartei mithilfe der Gerichte. Der frühere Parteichef Sam Rainsy wurde wegen Verleumdung verurteilt und ging ins Exil. Sein Nachfolger Kem Sokha wurde im Oktober wegen Landesverrats
angeklagt, weil er Ratschläge von prodemokratischen Organisationen in den USA erhalten haben soll.
Im kommenden Jahr soll erneut gewählt werden. Bei Kommunalwahlen im Juni hatte die CNRP 44 Prozent der Stimmen erreicht.
Vietnam II. - Top 3
Da diese Menschen mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben werden und einfach so nett waren, dass sie die Reise für mich lohnenswert gemacht haben, möchte ich ihnen auch einen
Blogeintrag widmen, obwohl sie ihn vermutlich nie lesen werden.
Mark. Der Besitzer des Snow House in Vietnam. Das Hostel wurde mir von zwei Kumpels empfohlen, die zur gleichen Zeit auch durch Vietnam gereist sind und sich aber schon mehr
im Norden befanden. Er war sehr freundlich und hilfsbereit, hat sich für uns interessiert und hat uns Vietnam direkt sympathischer gemacht..
Steve. Nachdem wir von dem Tourguide einfach mitten im Stadtzentrum von Can Tho rausgelassen wurden, ohne einen Hinweis in welche Richtung es zu unserem Hotel geht, wir von
einer Art Fahrradtuktukfahrern belagert wurden, die uns für 5 Dollar fahren wollten, die Taxis auch meinten es würde 5 Dollar kosten und alle Menschen die wir nach dem Weg gefragt haben
relativ unfreundlich waren oder kein Wort Englisch verstehen konnten, haben wir es doch noch geschafft die Straße in meiner Offline Map zu finden und sind dort hingelaufen. Steve ist umher
gefahren auf seinem Motorrad, um uns zu suchen und hat sich darüber aufgeregt, dass uns der andere Tourguide einfach irgendwo rausgeschmissen hat. Er hat uns letzendlich auch gefunden, war
super freundlich, hat mit uns den nächsten Tag besprochen uns gezeigt wo unser Hotel ist und war generell die Rettung des Tages für uns.
Anonymer Mann.Die 3. Person ist uns am selben Tag noch begegnet. Nachdem wir in das nicht so nennenswerte Hotel eingecheckt haben, hatten wir noch Hunger und konnten in der
näheren Umgebung keinen Supermarkt oder ein Restaurant finden. In der näheren Umgebung konnte man nur was trinken, wir haben aber trotzdem mal nachgefragt, wurden aber jedes Mal enttäuscht.
Es kam also ein Mann der dort mit seiner Familie saß um uns zu fragen was wir suchen. Er war sehr nett, hat uns gesagt, dass es hier in der Nähe keine Restaurants gibt. Er hat uns ein Taxi
besorgt, dem Fahrer gesagt wo er uns hinbringen soll und uns den ungefähren Preis gesagt, damit wir nicht zu viel zahlen müssen.
Diese 3 Menschen waren einfach von ihrem Herzen auf freundlich, haben uns eine Menge geholfen und sind mir total positiv im Gedächtnis geblieben.
Vietnam I.- Abgerutscht
02.10.2017
-"Wie, schon wieder Urlaub? " Es ist auf jeden Fall berechtigt, sich diese Frage zu stellen, nachdem wir vor wenigen Wochen bereits einen Wochenendstrip nach Sihanoukville
gemacht haben. Dieses Mal ging es aber in das Nachbarland, das bei den Kambodschanern nicht gerade den besten Ruf hat.
Bedingt durch Arbeit und Krankheit haben sich Maria, Martin und Tess bereits am Montagmorgen auf den Weg in den Urlaub gemacht, Jana und ich sind erst einen Tag später gefahren und haben uns aber
einen wunderschönen Tag hier in Phnom Penh gemacht und es auch genossen, dass unsere Wohnung nicht allzu voll ist.
Dadurch, dass wir erst einen Tag später gefahren sind, haben wir die Tour zu den Chochih Tunneln verpasst, das konnten wir aber ganz gut verkraften.
Am Dienstagmorgen haben wir uns um 6 Uhr morgens in einen Bus gesetzt und sind dann sehr preiswert (für 9 Dollar) nach Ho Chi Minh gefahren. Die Fahrt war sehr angenehm und ging auch relativ
schnell um. Direkt nachdem wir über die vietnamesische Grenze gefahren sind, sind uns so einige Dinge aufgefallen. Beispielsweise, dass hier die Motorradfahrer fast alle Helme tragen, was man von
den Motorradfahrern in Phnom Penh nicht gerade sagen kann. Viele tragen die für Vietnam tpischen Kegelhüte, die Straßen sind besser, es werden andere Klamotten angezogen und
generell scheint es ein anderes Klima zu herrschen. Wir haben das Gefühl, dass es hier wesentlich häufiger regnet als in Phnom Penh und vor allem auch regelmäßiger und stärker. In Ho Chi
Minh haben wir ein 3D Museum besucht, haben die Stadt erkundet, waren im Kriegsmuseum (sehr interessant und empfehlenswert) und haben es genossen aus unserem Alltag herauszukommen.
Danach ging es für uns weiter nach Mui Ne, Martin wollte dort unter anderem die Kitesurfszene mal abchecken, aber leider gab es dafür nicht genügend Wind. Im Endeffekt sind wir
nur einen Tag in Mui ne geblieben, dieser war mein 19. Geburtstag. Es war ein wenig traurig, dass die Strände größtenteils privatisiert waren und dass das Wetter die ganze Woche über nicht so
schön war, wie wir es uns erhofft hatten. An diesem Tag, dem 21. September 2017, fing eine Reihe von Touren an, durch die dieser Eintrag den Titel "abgerutscht" trägt. Denn wir
sind komplett abgerutscht in die Tourinummer. Wir hatten von unserem Hotel aus eine halbtägige Tour gebucht, die uns die 4 Hauptattraktionen der Umgebung zeigen sollte. Wir sind in einem
alten coolen Jeep umhergefahren worden (ich glaube das hat mir fast am besten gefallen an der Tour) hatten dann überall relativ wenig Zeit und mussten bei den weißen Sanddünen
auch noch Geld hinblättern, dem widme ich allerdings einen extra Eintrag. Im Endeffekt haben uns die Locations eigentlich alle Recht gut gefallen, das blöde war eigentlich nur die Tour an sich.
Abends waren wir zum zweiten Mal in Folge bei einem unheimlich leckeren Mexikaner (der Besitzer war eigentlich Franzose, aber das Essen war trotzdem der Hit) und ich habe sogar beim Nachtisch
Kerzen in einen Brownie gesteckt bekommen und es wurde gesungen, so hat es sich zumindest ein wenig angefühlt wie zu Hause. :-)
Nach der Nacht im Bus startete um 7:30 Morgens die nächste Tour (Mekong Delta Tour) von Ho Chi Minh aus. Ursprünglich war es nicht unsere Idee gewesen uns so auf Touren
einzulassen, aber es hat sich irgendwie so ergeben und wirkte ganz praktisch. Ich glaube ich hatte eine Menge erwartet, aber nicht das was kam. Bei unserem ersten Stopp hielten wir bei einer
Fabrik die Sachen aus Bambus- und Kokosgewebe herstellen. Wir mussten uns in einen Raum setzten und uns wurden alle Produkte präsentiert. Um das ganze Gebäude verlassen zu können
musste man durch eine Halle, in der Regale so aufgestellt wurde, dass man an jedem vorbei laufen musste. Alle zwei Meter standen Verkäuferinnern die einen angequatscht haben und die Produkte
haben sich immer wieder wiederholt. Ich bin eh kein Fan von Dauerwerbesendungen (wer ist das schon?) und es fühlte sich so an, als würde man direkt in einer drinnen stecken. So ging die Tour auch
weiter. Jana, Maria und Ich haben die Werbetour boykottiert und haben demonstrativ bei keinem der Halte etwas gekauft.
Das beste an der Tour waren die Leute die wir kennen gelernt haben. Dadurch, dass alles so realitätsfern war, konnte man auch gut seinen Alltag in Kambodscha vergessen und mal abschalten und wir
haben sogar einiges zu sehen bekommen in der einen Woche. Dafür, dass wir zu fünft unterwegs waren und sehr unterschiedliche Arten zu reisen haben, hat doch alles relativ
unkompliziert geklappt. Mir haben die Touristentouren überhaupt nicht gefallen, obwohl ich eigentlich schon davor wusste, dass so etwas nicht unbedingt meinen Vorstellungen von Reisen
und Urlaub entspricht.
Wir sind einigen sehr, sehr netten und hilfsbereiten Menschen begegnet, die auch die wenigen, die sehr unfreundlich waren wettgemacht haben. Trotz der kleinen Schwierigkeiten hatten wir eine echt
gute Zeit. Wir haben uns gut verstanden, viel gelacht und Spaß gehabt. Konnten viel sehen, noch mehr über uns lernen, haben nette Menschen kennen gelernt und
Erfahrungen sammeln.
Lernen
02.10.2017
Ich war neulich in der Schule meiner NGO und sollte die Kinder dort ein wenig in Englisch unterrichten. Die eigentlichen Lehrer waren nicht da, da auf diesen Tag ein chinesischer Feiertag fiel.
Ich sollte mit den Kindern Begrüßungen lernen. Das hat von meiner Seite her zu einer gewissen Verwirrung geführt, denn die Kinder die dort vor mir saßen waren teilweise schon in Level 3 und
bekamen eigentlich eine Menge Englischunterricht. Und sie lernen noch immer Begrüßungen?
Vor kurzem war ich mit meinem Mentor wieder in genau der gleichen Schule. Wir hatten ein Meeting mit zwei Lehrern und einer Assistenzlehrerin, bei der wir einige Dokumente besprochen haben, an
denen wir die Wochen davor gearbeitet haben. Diese sollen dafür sorgen, dass der Unterricht organisierter und professioneller wird. Mein Mentor hat zwischen Khmer und Englisch gewechselt und
plötzlich hat er eine ganze Weile in Englisch geredet und das was er dann gesagt hat, hat mich sehr zum Nachdenken angeregt.
Er meinte, dass die Kinder immer wenn sie hier sind etwas lernen. Sie lernen soziale Kontakte zu knüpfen, Freunde zu finden. Sie lernen Sachen abzuschreiben. Sie
lernen wie man sich gegenüber den Lehrern benimmt, sie lernen etwas über Respekt. Sie lernen etwas über Menschen, bestimmt lernen sie auch durch uns Freiwillige etwas, was wir gar nicht geplant
haben zu übermitteln. Sie lernen wie es ist dort immer wieder hinzugehen und sie lernen auch ein wenig Englisch. Nach meinem Bild dachte ich, sie würden dort nichts lernen, beziehungsweise immer
nur das Gleiche, und nun musste ich wieder feststellen wie einseitig mein Denken doch war und wie eingeschränkt.
Ich versuche mich auch immer wieder selber darauf aufmerksam zu machen, dass ich etwas mache und lerne, auch wenn ich selber das Gefühl habe sehr unproduktiv zu sein, wenn ich an meiner
Arbeitsstelle bin. Es fällt mir auf keinen Fall immer leicht, aber auch dadurch lerne ich etwas.
Socken in Flip Flops; Handschuhe am Steuer -das Wetter
Ich war nicht wirklich auf diese komische Klamottenkombination vorbereitet, die ich bei relativ vielen Motorradfahren sehe, während sie sich bei über 30 Grad durch den gedrängelten Phnom Penher
Verkehr schlängeln.
Bis jetzt habe ich hier den August und den September miterlebt. Es ist Regenzeit. Der April gilt als der heißeste Monat; Um den Monat Dezember wird das Wetter am angenehmsten.
Hier ein paar kleine Ausschnitte zu unterschiedlichen Themen, die das Wetter betreffen.
In Deutschland habe ich es nicht übers Herz gebracht, meine heißgeliebte Jeansjacke im Schrank zu verstauen und mich für ein Jahr zu verabschieden, also habe ich sie mir 5
Minuten vor Verlassen des Hauses doch noch umgeschlungen und sie somit zu diesem Jahresabenteuer mitgenommen. Der Grund warum ich sie eigentlich zu
Hause lassen wollte ist vermutlich verständlich. Das Wetter entspricht hier eigentlich nicht dem, bei dem man Jeansjacken oder dicke Pullis benötigen könnte.
Das Wetter ist auch wesentlich weniger das Problem, als die Klimaanlagen, die hier voller Begeisterung häufig auf volle Pulle aufgedreht werden und für Temperaturen sorgen, bei
denen wir in Deutschland die Heizungen anstellen und uns in warme Klamotten und Decken einkuscheln würden. Besonders stark ist es uns in Bussen aufgefallen, in der Kirche, in vielen Restaurants
(wir sind tatsächlich schon einmal direkt wieder umgedreht, nachdem wir die Tür zu einem indischen Restaurant geöffnet haben und uns eine Eiswolke entgegen kam) aber auch in vielen Büros, beim
Arzt, in der Botschaft und anderorts.
Die Regenjacke, die ich etwa einen Monat vor dem Abflug gekauft habe, ist zu Hause geblieben. ich dachte es wäre eine Klasse Idee eine neue Regenjacke zu besorgen, die auch gut
und ganz dicht ist, bevor man in ein Land reist, bei einige Monate jeden Tag regnet. Mir wurde von ehemaligen Brotfreiwilligen die in Kambodscha waren erzählt, dass es dafür hier viel zu heiß
wäre.
Man kann hier an jeder Ecken Raincoats kaufen, mit denen man sich zwar fühlt als würde man in einer Tüte stecken, die aber doch recht praktisch sind. Sie sind sehr günstig, man
kann sie immer dabei haben, aber natürlich auch nicht die beste Idee für die Umwelt. Ich selber bin aber noch nicht so überzeugt von ihnen und wünsche mir doch häufig meine Regenjacke und würde
sie vermutlich das nächste Mal einfach trotzdem mitnehmen und mal austesten.
Von Einheimischen habe ich gehört, dass es hier momentan wesentlich weniger regnet, als es das normalerweise zu dieser Jahreszeit tut. Wenn es regnet, regnet es aber meistens echt stark und dazu
kommt häufig auch noch Blitz und Donner. Nicht selten sind die ganzen Straßen dann überflutet und man fühlt sich, als würde man durch einen Fluss fahren oder laufen. Es kommt
auch manchmal vor, dass Motorräder nicht weiter fahren können, weil das Wasser einfach zu hoch ist.
Ich habe hier meine absolute Schweißzone kennen gelernt. Es kann sogar sein, dass ich noch gar nicht fühle, dass mir wirklich heiß ist und schon besetzen kleine oder größere
Perl(ch)en den Bereich über meiner Lippe. Ich habe mich ein wenig mehr an das Gefühl von fast ständigem Schwitzen und einem ewigen Sommer gewöhnt, aber dass ich mich einmal vollkommen daran
gewöhnen werde kann ich mir noch nicht so recht vorstellen.
Etwas anderes, was mir sehr merkwürdig erschien, war dass erwachsene, schick aussehende Frauen, manchmal mit einem schwerem, festen, langen Hello Kitty Rock auf dem Motorrad
sitzen. Was dies zu bedeuten hat wurde mir klar, nachdem ich einmal gesehen habe wie eine Frau diesen Rock, an ihrem Arbeitsplatz angekommen, ausgezogen hat. Sie hatte einen kurzen Rock darunter
und durch den langen schweren Rock den sie überzog konnte hat sie unangebrachte Blicke unter ihren Rock vermieden.
Nach dieser Beschreibung über das Wetter kann man sich jedoch über den Titel dieses Eintrags wundern. Warum nur diese komische Klamottenkombination? Hier gilt es als schön möglichst helle
Haut zu haben. Menschen mit dunkler Haut gelten als diejenigen, die wenig Geld haben und draußen, beispielsweise auf dem Feld arbeiten. Um dem entgegen zu wirken mummeln sich hier viele
Menschen komplett ein, was meiner Meinung nach von großer Willenskraft zeugt. Ich würde mir am liebsten immer direkt alle Klamotten vom Körper reißen, sobald ich einige Zeit in der Mittagssonne
verbracht habe.
R wie Reisen-
habe ich bereits nach:
Sihanoukville (für einen Wochenendtrip)
Vietnam (Ho Chi Minh, Mui Ne, Chao Doc; für eine Woche)
Chi Pat (übers Waterfestival)
Chambok (um dort die liebe Jana zu besuchen)
gemacht.
Z wie Zahnimplantat (nach einem Monat und 2 Wochen in Kambodscha)-
Da ist mir doch tatsächlich relativ früh eines der Dinge passiert, die im Nachhinein eine total witzige Geschichte darstellen, aber währenddessen weniger witzig sind.
Wir sind in unserem Urlaub in Vietnam, wir machen eine Touritour, bei denen wir uns fühlen, als würden wir uns live in einer Dauerwerbesendung befinden. Wir bekommen unter
anderem eine kleine Fabrik gezeigt, bei der Kokosbonbons hergestellt werden. Wir haben wieder eine Riesenauswahl an Sachen die wir kaufen
können. Wir boykottieren die ganze Tour jedoch ein wenig und haben bereits am Vortag beschlossen, die ganze Tour über nichts zu kaufen. Probieren ist aber erlaubt.
Ich bin also gerade dabei ein süßes, gerade frisch hergestelltes Kokosbonbon mit Kakaogeschmack zu naschen (zu probieren), als mir auffällt, dass etwas nicht stimmt. Geschockt stelle ich fest,
dass mir mein Zahnimplantat herausgefallen ist. Glücklicherweise konnte ich es noch in dem Bonbon in meinem Mund wiederfinden und habe es nicht verschluckt. Daraufhin war ich also die letzten
Tage des Urlaubs zahnlos unterwegs. Meine Mitfreiwilligen waren nach dem ersten Schock sehr erheitern (Martin hat gelacht, bis im die tränen kamen und konnte sich nicht mehr
einkriegen) und es wurde alles ein wenig abenteuerlicher.
Ein paar Tage später, zurück in Phnom Penh, habe ich dann ersteinmal eine Zahnklinik aufgesucht und über meine Mutter meinen deutschen Zahnarzt des Vertrauens kontaktiert. Ich
habe direkt für den selben Tag einen Termin in der Klinik bekommen, alle waren sehr nett und hatten Ahnung, es war alles topmodern und es hat klasse geklappt.
Der Zahn klebt nun wieder bombenfest und ich habe meinen ersten (und hoffentlich letzten) Arztbesuch gut überstanden,
Ab in den Süden
08.09.2017
Es ist Samstagmorgen, kurz vor 5. Ich werde liebevoll und hochmotiviert von Jana und Tess aufgeweckt, die bereits ein bisschen länger wach sind und uns leckere Baguettes beschmiert haben. Unser
erster Urlaub steht an. Wir sind schon wieder ein bisschen zu spät. Gut, dass wir damit schon gerechnet haben. Als wir auf unseren Balkon treten fällt uns die Stille auf, die wir von der
lebendigen Hauptstadt nicht gewöhnt sind. Auf der Straße begegnen aber auch um diese Uhrzeit schon ein paar Menschen. Unter anderem eine Frau, die die Straße kehrt. Um 5 Uhr morgens. An einem
Samstag.
Wir fahren mit einem Tuk Tuk zu der Stelle die uns als Abfahrtsort angegeben wurde. Es ist viertel vor 6, der Bus sollte eigentlich um 6 Uhr abfahren und tatsächlich steht an der beschriebenen
Stelle ein Bus. "Puuh, Schritt eins hat geklappt." Das denke ich mir zumindest, als wir den Bus sehen. Das Team des Buses ein wenig überfordert ist, mit unserem E-Ticket, welches wir online
bereits ein paar Tage zuvor gekauft haben. Es kostet einige Überzeugungskraft Bus hineingelassen zu werden und wir beteuern, dass wir bereits gezahlt haben und das Dokument auf unserem Handy
wirklich ein Ticket ist.
Danach geschieht eine Reihe, für uns damals sehr mysteriöser Dinge. Wir betreten also den Bus und sehen plötzlich Betten. Ein Schlafbus also. Wir sind ein wenig irritiert, eigentlich hatten wir
mit einem Mini-Bus gerechnet. Es stellten sich eine Menge Fragen: Sind die Betten belegt, weil da verkruschtelte Decken liegen? Legt man sich da zu zweit rein, oder alleine? Gibt es irgendwelche
Regeln? Noch verwirrter sind wir, als ein Mitarbeiter unsere Schuhe einpackt und sie davon trägt. So weit so gut.
Wir haben uns auf 3 Betten verteilt; danach der nächste kleine Schreck. Es ist inzwischen 10 vor 6 und der Bus fährt los, wir sind die einzigen im Bus. Dass der Bus einfach mit vorzeitig losfährt
können wir uns eigentlich kaum vorstellen. Nach dem anfänglichen Schreckmoment werden wir uns schnell einig, dass es auch okay ist, wenn wir irgendwo anders als geplant landen und beginnen die
Fahrt ein wenig mehr zu genießen.
Nach 6 ein halb, statt geplanten 4 Stunden kommen wir dann jedoch doch, wie ursprünglich geplant in Sihanoukville an, einer Stadt im Süden Kambodschas. Sie ist dafür bekannt, nicht sonderlich
schön zu sein, aber wundervolle Strände zu besitzen. Es ist wirklich so wie es uns bereits vorhergesagt wurde. Die Stadt reißt uns nicht sonderlich vom Hocker, die Strände und das Meer dafür umso
mehr.
Nach der Ankunft, einem Spaziergang durch die Stadt, leckerer Pizza und bereits dem ersten Blick aufs Meer und den ersten Schritten im Wasser nehmen wir uns ein Tuk Tuk und fahren zu unserer
Unterkunft. Es ist ein kleiner Bungalow mit 3 Ehebetten nebeneinander, die wesentlich bequemer sind als unsere Betten zu Hause und einem romantischen Balkon mit Sicht auf einen Fluss der direkt
unter unseren Füßen beginnt. Wir zahlen pro Person 3 Dollar pro Nacht, weshalb wir auch sehr gut darüber hinwegsehen können, dass bereits am ersten Abend plötzlich das Wasser im Bad nicht mehr
funktioniert.
Wir laufen eine Viertelstunde bis zum Meer um dort zu baden, was sich anfühlt als würde man sich in einer riesigen lauwarmen Badewanne zu befinden, den weißen und unheimlich weichen Sand um uns
herum zu fühlen, die Ruhe zu genießen und einen der wohl schönsten Sonnenuntergänge zu bestaunen. Den Abend lassen wir mit Bier in einer Bar ausklingen lassen, bei der es Livemusik gibt.
Am nächsten Tag stehen wir wieder früh auf, denn es steht eine Tour an. Wir werden von Mister Tiger Man (ja, so nennt er sich wirklich selber), und zwei seiner Freunde auf Motorrädern abgeholt.
Das war der Tag, an dem ich zum ersten Mal zu dritt auf einem Motorrad gefahren bin. (Das Maximum an Menschen die wir bisher auf einem Motorrad gesehen haben waren 6, es war eine ganze Familie.)
Die Tour haben wir am vorherigen Tag am Strand gebucht und sie enthält sowohl Frühstück, Mittagessen, den Besuch von 3 kleinen Inseln, sowie Schnorchel Utensilien. Die Tour wurde ein voller
Erfolg. Das schnorcheln war teilweise sehr angsteinflößend, weil man sehr nah an der Unterwasserwelt dran war und unter anderem Seeigel sehen konnte, vor denen wir noch gewarnt wurden. Alles in
allem war die Tour für 15 Dollar äußerst gelungen und wir haben sowohl eine Menge Sonnenbrand, als auch viele schöne Erinnerungen, Entspannung und noch mehr Begeisterung für Kambodscha mitnehmen
können.
Die Rückfahrt, auch in einem Schlafbus, war wesentlich entspannter und weniger Nerven aufreibend als die Hinfahrt. Es war sehr viel organisierter, wir kamen sogar ein wenig vor Mitternacht wieder
in Phnom Penh an und ich habe die ganze Fahrt über geschlafen. Nach unserem Wochenendtrip haben wir uns jedoch auch alle wieder auf zu Hause gefreut, insbesondere weil wir unsere Wohnung direkt
vor dem Wochenende noch mit weiteren Regalen ausgestattet haben.
04.09.2017
The first month has already past and sometimes I begin to wonder about how it is possible that 1 of 12 months that I spend
here has already ended. At first I want to tell you a bit about what I have done until now, during my time here. If you speak German you can also read the longer and maybe more detailed
version,"Plötzlich 20".
In our first week here we spent every day with our country Mentor, talking about the political situation, do's and don'ts,
Khmer dances, food and more. In week two we started Khmer class. We learn Khmer (pronounced kmai) during the week every day two and a half hours in the morning. Us five German volunteers are
split up into 2 groups. We have already learned how to count, the colors, fruits and vegetables, how to buy things at the market and a lot more. I really enjoy the classes even though they are
quite exhausting sometimes. In the afternoon I go to my working place, the NGO Salvation Centre Cambodia and
until now I read a lot, got to know my colleagues and SCC in general, and read reports. I do my best to edit them a little, but I think my English skills are overestimated a lot. I also have done
other little tasks yet and I am asked a lot about my opinion, what I really like. I enjoy staying in my office because I learn a lot and everyday happens something new and interesting.
I live together with 4 other volunteers from the organization Bread for the world in an apartment; with one of them I share a
room and a double bed. We get along very well but obviously there are still moments when we have very different opinions, or are just annoyed because we're not used to live that close with
persons we barely know 2 months, with very little personal space and until now we nearly spend all the time together (except when we are working). Although it is challenging sometimes I wouldn't
like to change it at all, because also with them I can learn a lot and they are for me like a family now, not only like flat mates.
A few days ago we drove together to a city in the south of Cambodia
(Sihanoukville) and stayed there for the weekend. The beach was incredible with white sand, the water was warm and it wasn't that crowded. We also made a tour visiting 3 little islands and
snorkeled there, stayed at the beach and swim in the beautiful water.
V wie Ventilator (nach 3 Wochen in Kambodscha)-
Die Beziehung zwischen mir und Ventilatoren würde ich als Hassliebe beschreiben. Und ich glaube diese Art von Beziehung pflegt fast jeder. Während die Aircondition (kurz AC) schnell dazu führt,
dass man das Bedürfnis hat sich eilig einen Pulli über zu ziehen oder aus dem Raum zu flüchten (oder wie wir es bei einem indischen Restaurant gehandhabt haben und einfach sofort wieder umgedreht
sind, als wir in den Raum getreten sind, der sich wie ein Kühlschrank angefühlt hat).
Die AC haben wir nach den ersten Tagen hier überhaupt nicht mehr benutzt und der Ventilator ist auch um einiges besser für die Stromrechnung und für die Umwelt. Durch den Ventilator kann man sich
wenn man die Augen schließt manchmal fühlen als wäre man gerade am Nordseestrand und die Meeresbriese würde einem um die Nase fegen. Naja, dafür braucht man so einiges an Imagiinationskraft, aber
unmöglich ist es auf keinen Fall.
Noch immer nicht gewöhnt habe ich mich aber daran, dass man alles immer direkt mit irgendetwas beschweren muss, damit es nicht sofort wegfliegt. Das ist auch der dunkle Teil an der
Ventilatorbeziehung. Unsere aufgehängten Bilder, die uns ein Teil von zu Hause hierher bringen sollten, werden immer wieder umhergewirbelt. Geld und Blätter fliegen schnell umher, wenn man mal
einen Moment vergisst, an den Ventilatorwind zu denken und es sind schon total viele Blätter nach mehreren Begegnungen mit dem Ventilatorwind total zwerknittert gewesen.
Das man häufig gegen ihn läuft, wenn er im Zimmer rumsteht, ist wohl eher unsere Schuld als seine, aber auf jeden Fall auch ein Nachteil, genauso wie das ständige surren, das man im Hintergrund
hört, bei allem was man tut.
Bloglinks
Wenn ihr euch dafür interessiert, was meine Mitfreiwilligen so über ihren Freiwilligendienst sagen, dann guckt euch gerne ihre Blogs an, sie freuen sich sicherlich!:)
"Day 20" schreibe ich in geschlungenen Buchstaben bunt abends in mein Tagebuch. Ich stocke für einen Moment. Tag 20?
Ich bin froh, dass ich bis jetzt jeden Tag kurz stickpunktartig aufgeschrieben habe, was ich an dem jeweiligen Tag gemacht habe, denn kurzfristig frage ich mich, was ich in den letzten 3 Wochen
so getan habe und wie die Zeit so schnell verflogen sein kann.
Die Einträge in meinem Tagebuch werden schon jetzt kürzer, weil sich alles schon mehr normalisiert hat, seit den ersten paar Tagen.
Aber die Mischung zwischen 'es ist noch alles neu' und 'es fühlt sich schon ein wenig nach zu Hause an', gefällt mir auf jeden Fall ganz gut.
Unsere ersten 3 Wochen hier waren sehr aufregend. In der ersten Woche hatten wir ein Seminar mit unserer Landesmentorin. Seit Woche zwei bis jetzt stehen wir Morgens um 8:00 Uhr
auf (eine Person immer ein wenig früher, da wir uns aufgeteilt haben und einer von uns dann immer noch Porridge oder Reisbrei kocht oder Toasts in der Pfanne anbrät). Danach düsen wir mit unseren
Fahrrädern die Straße runter, wobei wir zwei Straßen überqueren müssen, und schon sind wir bei unserer Sprachschule angekommen.
Hier bekommen wir, in zwei Gruppen aufgeteilt, die ersten 4 Wochen lang unter der Woche jeden Tag 2 1/2 Stunden Sprachunterricht. Das das bei unserem Freiwilligendienst
vorgesehen ist und wir es bezahlt bekommen ist ein echter Luxus und wir sind sehr dankbar dafür.
Der Unterricht ist echt gut und wir haben schon einiges gelernt, beispielsweise die Zahlen, Wochentage, Farben, Obst und Gemüse und noch einiges mehr. Wir können jetzt zumindest schon das sehr
Essenzielle auf khmer (kmai ausgesprochen) sagen, beispielsweise können wir Reis bestellen, fragen wie viel etwas kostet und uns, sowie andere Vorstellen.
Nachmittags fahren wir alle, auch mit den Fahrrädern, zu unseren NGO's. Zum Thema Verkehr könnt ihr auch noch etwas im Jahresaphabet von mir finden. Die Fahrräder sind echt
praktisch und nachdem wir in den ersten andertalb Wochen erstmal nur 3 Fahrräder von unseren Vorfreiwilligen für 5 Leute hatten sind wir nun, seit dem jeder sein eigenes hat, total begeistert und
benutzen sie auch häufig.
Es war unsprünglich geplant, dass ich nach dem Monat Sprachkurs hier in Phnom Penh (der Hauptstadt) direkt nach Battambang gehe und dort bei SCC etwa 7 Monate verbringe und die restlichen 4
Monate in Battambang. Die Situation hat sich aber geändert und so wurde mir bei meinem ersten Treffen mit meinem Mentor der Organisation gesagt, dass SCC in Battambang nicht mehr genug zu tun hat
und sie sich wünschen würden, dass ich deshalb in Phnom Penh bleibe und dann nach einiger Zeit nach Siem Reap gehe.
Der erste Monat, in dem wir nur nachmittags in unsere NGOs gehen, ist hauptsächlich dazu gedacht, dass wir unsere Kollegen schon mal und die Arbeit unserer NGO's kennen lernen, uns einlesen
und uns auf unsere Arbeit vorbereiten. Ich habe schon einige Berichte gelesen und korrigiert, obwohl meine Englischkenntnisse glaube ich nicht annähernd so gut sind, wie meine Kollegen es denken,
Sachen abgetippt, Bewerbungen durchgesehen, meine Meinung zu unterschiedlichen Dingen geäußert, viel mit meinen Kollegen und denen, die zusätzlich buddhistische Mönche sind, getratscht und
somit auch so einiges gelernt. Ich war auch schon in einer der Schulen von SCC, die ein wenig außerhalb des Stadtzentrums in einer sehr armen Gegend liegt und konnte viele Eindrücke sammeln.
Nebenbei konnte ich auch viel über SCC lernen und ich bin voller gespannter Vorfreude auf die Zeit, in der ich mich mehr an meiner Arbeit einbringen kann und die ganze Struktur und die Aufgaben
noch besser verstehe.
Und in meiner Freizeit?
Zu Anfang haben wir noch nichts allzu viel nebenbei gemacht, was vermutlich auch mit dem anfänglichen Jetlag und den sehr vielen neuen Impressionen und dem Wetter zu tun hatte. Dadurch, dass wir
jetzt wie in einer kleinen neuen Familie leben, fällt natürlich auch viel im Haushalt an. Sonntags ist bei uns der Putztag, wir verbringen sehr viel Zeit damit zu kochen und abzuspülen; Kleidung
waschen und aufhängen müssen wir auch sehr häufig. Überraschender Weise macht uns der Haushalt aber sogar allen mehr oder weniger Spaß.:)
Nebenbei haben wir uns bereits einen Tempel angesehen, unsere Mentorin zwei Mal zu uns eingeladen und mit einem anderen Freiwilligen hier Sachen unternommen, waren wandern, wir haben einen Film
in einem total gemütlichen Kino (The Flicks) gesehen, haben ein Museum besucht, wir testen häufig unterschiedliche günstige Restaurants mit leckerem Essen aus (eigentlich gibt es dort immer Reis
oder Nudelvariationen, aber es gibt doch große Unterschiede), lernen khmer, führen angeregte Diskussionen und kuscheln.
Langweilig ist es uns bis jezt noch nicht wirklich geworden.
Momentanige Stimmung: Glücklich und nachdenklich
F wie Füße (nach 2 Wochen in Kambodscha)-
Die Füße stehen in der Hierarchie der Buddhisten echt weit unten und deshalb darf man nicht mit ihnen auf Buddha oder andere Menschen zeigen, oder Kissen und Köpfe berühren.
Mit Füßen konfrontiert wird man hier aber eigentlich dauerhaft. Ich habe seit ich hier bin keine festen Schuhe mehr angehabt und eine Großzahl der Menschen läuft mit Flipflops, Birkenstocks oder
ähnlichen Schuhen herum. Das ist natürlich von daher praktisch, dass die Füße nicht durch die Hitze stark schwitzen und stinken, aber auch weil man in der Regel seine Schuhe immer vor Betritt von
Häusern und Wohnungen auszieht, auf jeden Fall auch wenn man Pagoden betritt und zusätzlich auch in den meisten Büros. Dort ist man dann barfuß unterwegs, oder in Socken.
S wie Straßenverkehr (nach 2 Wochen in Kambodscha) - Was als erstes den Verkehr betreffend auffällt, ist, dass hier Motorräder als
Hauptverkehrsmittel genutzt werden. Die Autos, die hier gefahren werden, sind sehr groß und teuer und passen nicht so wirklich in das ganze Bild von Phnom Penh. Praktisch sind
sie hier in der Stadt auch auf keinen Fall. Sie dienen eher als Statussymbol und fallen auch stark auf. Meine Mitfreiwilligen und ich fahren in der Regel mit dem Fahrrad zur Arbeit, generell sind
es aber auch eher die Westler, die von Fahrrädern Gebrauch machen, obwohl es echt gut funktioniert. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es eigentlich auch keine.
Auf den ersten Blick wirkt der Verkehr sehr chaotisch. Stoppzeichen werden eigentlich gar nicht beachtet, Vorfahrtsregeln gibt es auch nicht und bei den wenigen Ampeln gilt
generell, dass man einfach fahren kann, wenn man niemanden umfährt. Die Ordnung im Verkehr besteht eigentlich einfach darin, dass alle sehr langsam fahren und man dann auch für andere Leute
anhält. Es ist auf jeden Fall für uns, die wir noch nicht so sehr an den Verkehr gewöhnt sind, ein wenig gefährlicher als in Deutschland und bei den ersten Fahrraddfahrten kam zu dem eh schon
durch die Hitze verursachten Schweiß eine Menge Angstschweiß dazu.
Ich hand habe es nun so, dass ich ein wenig früher losfahre, das letzte Stückchen dann fast nur noch rolle und dann im Büro angekommen erst einmal in Richtung Ventilator eile, ihn anschalte und
vor ihm gute 10 Minuten verbringe, während ich einen leckeren Kaffee mit Eiswürfeln trinke und mich mit Kollegen oder buddhistischen Mönchen unterhalte.
Nachdem Maria bereits schon fast von einem LKW erfasst wurde (es wurde noch fast der für Phnom Penher typische Sicherheitsabstand von wenigen Zentimetern
eingehalten, aber in Deutschland könnte man dafür vermutich schon jemanden anzeigen) und ich mit meinem Fahrrad gegen ein Motorrad gedüst bin, fühlen wir uns nun ein wenig besser vorbereitet und
freuen uns schon (fast) auf die nächsten Touren und das Adrenalin, das wir durch die aufregenden Fahrten bekommen.
Das Kakerlakenproblem
15.08.2017
Wir Freiwilligen führen ja durch unsere Blogs auch dazu, dass die Leute, die unsere Blogeinträge lesen, ein bestimmtes Bild von den Ländern, in denen wir uns befinden, bekommen. Vielleicht weil
wir die einzige Connection sind, die sie zu dem Land haben, oder weil sie noch nicht so viel darüber wissen.
Für den letzten Eintrag hatte ich schon einen Absatz über unsere erste Begegnung mit Kakerlaken geschrieben. Den habe ich dann allerdings wieder gelöscht, da ich dachte, ohne
weitere Erklärungen könnte es falsche Assoziationen hervorrufen.
Es werden immer eher Bilder gemacht, von dem, was anders ist und erzählt wird auch eher davon, weil es natürlich interessanter ist.
Ja. Wir haben eine tote Kakerlake unter unserem Bett gefunden und ja, in der Wohnung unserer Nachbarn war auch eine. Ja, unsere Vorgängerfreiwilligen hatten auch schon hin und wieder welche in
der WG, die sie dann liebevoll "Schabi" genannt haben. Nun gut, Kakerlaken sind vielleicht nicht das höchste der Gefühle, aber wir haben hier weder irgendwelche Ohrenkneifer, noch Kellerasseln,
Silberfischchen, viele Spinnen oder sonst irgendetwas in der WG, was man in Deutschland an komischen mehr oder weniger heimlichen tierischen Mitbewohnern finden könnte.
Als "Das Kakerlakenproblem" bezeichne ich also nicht, dass die Kakerlaken ein großes Problem wären, sondern eher das Problem, was mit dem, was ich euch berichte, assoziiert wird.
Hier könnte ein Foto von einer Pagode sein. Es gibt Pagoden, aber es ist nicht so, als wäre jedes zweite Haus eine und Häuser wie wir sie aus Deutschland kennen, stehen hier in
Phnom Penh überall.
Wir haben in einem Park drei kleine Äffchen gesehen. Auch davon könnte ich hier einfach ein Bild hochladen, aber diese 3 Affen waren auch wirklich die einzigen, die wir hier
gesehen haben. Es ist nicht so, als würden sie auf jedem Baum abhängen und Bananen futtern.
Ja, es kommt hier manchmal zu Überfällen. Es ist gut, seine Wertsachen in einer dünnen Bauchtasche bei sich zu tragen und generell vorsichtig zu sein, aber es ist nicht so, dass
man direkt überfallen wird, wenn man nur mal alleine auf die Straße geht.
Ja, es gibt Insekten, die man essen kann und jede Menge verrücktes Zeug. Und ja, wir haben es auch schon gesehen und Mehlwürmer probiert. Auch hiervon könnte ich euch hier ein
Bild zeigen, aber nein, man wird nicht dauerhaft mit ihnen konfrontiert und es ist nicht so, als würden sich meine Kollegen ein paar Mehlwürmer als Snack zum Mittagessen mitbringen.
Ich will euch natürlich auch interessante Bilder nicht vorenthalten, aber ich würde mir wünschen, dass ihr sie hinterfragt (meine Texte natürlich auch) und in euren Vorstellungen
viel Platz für undenkbar viel anderes offen haltet und euch kein zu genaues Bild macht, von meinem Leben hier und dem Land. Denn es ist unmöglich alles hier genau
festzuhalten und es so zu beschreiben, dass ihr den perfekten Eindruck bekommt, dafür müsste man schon erleben, was ich hier erlebe.
12 Stunden Flug, ein langer Sprint und Schweiß
11.08.2017
- so würde ich die Zeit von unserer Abreise bis zum Eintreffen in unserem neuen zu Hause in Phnom Penh kurz und knapp beschreiben.
Schon als wir in den Flieger einstiegen merkten wir: "Okay, das hier wird jetzt anders, als vieles, was wir kennen.". Meine Augen waren erst einmal ein wenig überfordert durch die Fülle an Lila
und Pink, die die Sitze, Gurte, Wände und auch die Klamotten der Stewards und Stewardessen zierte. Sie trugen über der Farbenpracht noch eine Art glitzerne Scherpe.
Der Flug war eher langweilig. So haben wir die Zeit mit unterschiedlichen Aktivitäten, wie kniffeln, filmegucken, essen, chatten über das Board Chatforum (der Burner), Gesprächen und nur ein
wenig Schlaf verbracht, obwohl wir uns von Letzterem alle wesentlich mehr gewünscht hätten. In Bangkok angekommen, hatten wir uns schon auf wenig Zeit zum Umsteigen eingestellt - ca. eineinhalb
Stunden. Doch es gab eine weitere Verzögerung, obwohl wir schon später als geplant landeten. Eine Mitfreiwillige konnte nach dem Ausstieg ihren Bauchgurt mit wichtigen Dokumenten nicht finden.
Sie ist also zurückgerannt und tatsächlich lag er noch unter ihrem Vordersitz. Daraufhin mussten wir alle (noch gehetzter) über den riesigen Bangkoker Flughafen sprinten, wobei wir zum Glück bei
einer unheimlich langen Schlange von einer netten australischen Familie vorgelassen wurden. Das war wohl also eines der ersten Abenteuer, die wir uns ja gewünscht haben und für die uns Glück
gewünscht wurde.
Nach der Ankunft in Phnom Penh, der kambodschanischen Hauptstadt, wurden wir von unserer Landesmentorin abgeholt. Zu viert auf der Rückbank sind wir sehr gequetscht in ihrem Auto zu unserer
Wohnung gefahren. Unser Gepäck wurde im Tuk Tuk (so etwas wie Motorräder mit kleinen Kutschen) auf den Weg geschickt (das zweite kleine Abenteuer, zumindest für unser Gepäck). Es kam zum Glück
ebenfalls an.
In den letzten Tagen hatten wir ein Seminar, wobei wir mit unserer Landesmentorin viele Sachen gelernt haben. Zum Beispiel niemals einen Mönch anzufassen und was wir ansonsten tun können und was
wir vielleicht doch lieber lassen sollten. Wir haben außerdem typisch kambodschanisches Essen gegessen - auch Nudelsuppe zum Frühstück, die es uns schon sehr angetan hat und ein wenig khmer
(kambodschanisch) gelernt.
Was mir direkt bei der Ankunft wieder aufgefallen ist ist, dass auch wenn man sehr viel über ein Land und eine Kultur spricht, der Fokus immer wesentlich stärker auf das gelegt wird, was anders
ist. Und genau das ist mir bei mir selber aufgefallen. Auch ich habe mich mehr mit Unterschieden beschäftigt. Natürlich wusste ich, dass meine Erwartungen und Vorstellungen nicht komplett erfüllt
werden würden. Aber ich hatte in meinem Kopf irgendwie das Bild von etwas wie einer 'anderen Welt' und ich glaube vor allem durch all den Sachen, die wir als no-gos kennengelernt haben. Diese
waren in der Vorbereitung dauerhaft präsent, man wurde ständig mit z. b. dem Buddhismus konfrontiert und das alles schien einem irgendwie total fremd zu sein. Zusätzlich verstärkt wurde das
Gefühl auch noch durch die Skepsis und Zweifel von Menschen mit denen ich darüber geredet habe, dass ich für ein Jahr nach Kambodscha gehe.
Das ist vermutlich ganz natürlich, auch durch das Bild, das uns durch die Medien und durch so manches übermitteln wird. Aber ich finde dadurch schaffen wir immer wieder die Kategorien "wir" und
"die", obwohl sich dann genau dadurch Menschen wieder von anderen Menschen abgrenzen und genau das sollte natürlich nicht sein!
Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, in den nächsten Tagen stärker auf die Gemeinsamkeiten zu achten und davon werde ich euch dann auch im besten Falle in näherer Zukunft erzählen.
Bei unserem Vorbereitungsseminar haben wir unter anderem ein sehr interessantes YouTube Video gesehen, das ich euch sehr weiter empfehlen kann: https://www.youtube.com/watch?v=D9Ihs241zeg
About
10.08.2017
For all those who don't know me and want to get to know a little bit about me, these are the facts:
My name is Anna, I am 18 years old, I recently graduated from highschool and I live near Frankfurt in Germany. I have a younger sister and I live together with her and my parents in a house with
a garden.
The next year I will be living in Cambodia and do a so called "developmental voluntary service". The German government supports young people volunteering, so they pay 75% of all the costs that
occur through the flight, the living, the workshops and a lot more and the rest is paid by the organization I go abroad with and by people donating money to the organization to support what I am
doing.
I know that I can't save the world (even though that would be what I'd like to do in many of my dreams). I don't go to Cambodia to teach them about how we do things and live in the "role model
Germany", because all of this would be stupid. I go to Cambodia to learn and the other volunteers do it because of the same reason, which is also the idea of 'bread for the world' and why they
send us out to Cameroon, Zambia, Costa Rica, Georgia and Cambodia.
I want to learn more. I want to learn about the world, about development policy, about other cultures, about how we all are the same, without considering that we live in completely different
situations, I want to learn more about me and how one day maybe I can make the world a little bit better and how every person can do this.
And this is also my motivation for going abroad. I want to broaden my mind and learn, but also want to inspire other people, get inspired and contribute international understanding and peace.
It would be great if Cambodians can also learn something from me, as I can learn something from them and the children also.
I started writing a blog to share my experiences and thoughts with my family, friends, people I know and everybody interested. The main part will be in German because as it is my native language
I feel most confident writing in and also because most of the people reading my posts will be German-speaking, but I don't want to miss the opportunity to also make it possible for more persons
to read this, especialmente para mis chilenos queridos and for the big AFS-family and also for Khmer people I will hopefully get to know soon.
Please feel free to write for critic, questions, compliments or whatever you want.
For me it is a lot more difficult to write the English parts than the Germans, because I can assess way better who will read the German texts, but the English ones I write for people from very
different backgrounds and with different ages, in different countries and even continents.
I hope that through the blog you don`t only get a chance to get to know more about my view of Cambodia but also a little bit more about me and Germany.
But there we also got to a very important point for me. We tend to generalize a lot, as I do too. But everything (or most) of what I write here is based on my personal experiences, views and
opinions. They are very subjective and influenced by my family, friends, background, experiences I have made, education and many more. I am not a professional writer and it can happen that I
write things down here that are wrong or that are only from my perspective. I am already sorry for that and try to control it, so it won't happen so often anymore. If something bothers you,
please feel free to send me a message.
If you want to learn more abour the organization you can look it up here.
I already arrived to Cambodia on the 7th of August, but the english entries all will be a bit delayed, I hope you don't mind! :-)
Zweieinhalb Wochen Berlin
26.07.2017
-das klingt auf jeden Fall spannender als "Vorbereitungsseminar" obwohl es eigentlich echt nichts zu bemängeln gab, auch nicht was Spannung und Spaß anging.
Es war eine sehr intensive Zeit, wir hatten viele interessante Einheiten und Vorträge (obwohl es auch ein paar langweilige gab, aber die guten waren so gut, dass sie die schlechten wieder wett
gemacht haben) und haben die Zeit echt genossen, obwohl es mir manchmal so vorkam, als ob die Zeit einfach stillstehen und die 17 Tage nie vorbei gehen würden.
Unsere Teamer, Betreuer, Leiter oder wie immer man sich auch nennen mag, waren echt die besten die man sich hätte wünschen können. Sie bestanden aus zwei Zurfs (=Zurückgekehrten)
und Birte, die als Mami galt und die Vorbereitungs- und Nachbereitungscamps schon seit geraumer Zeit macht. Uns wurde die größtmögliche Freiheit gegeben, was wir sehr genossen haben und so auch
das Berliner Nachtleben kennen lernen konnten. Toll fand ich aber auch auf jeden Fall, dass alle egal wie spät oder in welchem Zustand sie Nachts ins Bett gefallen sind, Morgens um 9 wieder zum
ersten Programmpunkt bereitsaßen.
Das Programm war teilweise echt anstrengend und es gab manchmal ein wenig zu viel Input aber ich habe schon allein durch dieses Seminar unheimlich viel gelernt, meine Sichtweise
hat sich geändert, ich habe wundervolle Menschen kennen gelernt und bin jetzt voller Motivation für das kommende Jahr. Um euch einen kleinen Einblick zu gewähren, was wir in der Zeit so getrieben
haben, möchte ich euch ein paar meiner persönlichen Highlights und der Programmpunkte, die das nicht gerade waren, aufzählen.
Highlights
Kulturen verstehen und einige Übungen zur Wahrnehmung
bildliche Darstellung mit uns von Bevölkerungszahlen, Einkommen und CO2 Ausstoß weltweit
Vortrag zu Kolonialismus und Rassismus, mit Selbstexperiment zu Wörtern die man mit Afrika assoziiert, Analyse von schlechten Plakaten von Spendenorganisationen
Vorträge zu Fairtrade und fairem Tourismus
Gesund bleiben im Ausland, ein echt interessanter Vortrag von unserem zuständigen Tropenmediziner
Gespräche mit ehemaligen Freiwilligen aus dem Einsatzland in das man geht, Gespräche zu den Themen- und Arbeitsbereichen bei denen man eingesetzt wird
Umgang mit Konfliktsituationen, Kulturschock, Notfallkoffer (was kann ich machen wenn es mir schlecht geht?)
Gender
Keine Highlights
Vortrag zur Klimakollekte, es ist vermutlich eine ganz gute Sache aber wir konnten uns mit der Idee alle nicht so recht anfreunden (https://klima-kollekte.de/ wen es interessiert kann sich hier gerne ein Bild davon machen)
Stadtführung durch Neukölln zum Thema Migration und Entwicklung, da war die Idee auch eigentlich klasse aber es ist bei der Umsetzung ein wenig gescheitert
Vortrag zu Mission und Entwicklung
Ich hoffe, dass ihr dadurch einen Eindruck davon bekommen konntet, was wir während unseres Seminars so gelernt haben.
Außerhalb der Programmpunkte waren meine persönlichen Highlights auf jeden Fall einfach die Zeit mit den Mitfreiwilligen (wir sind etwa 30) insbesondere mit meiner "Cambodia
Crew" bestehend aus Tess, Jana, Martin und Maria, mit denen ich mich super verstehe und sie jetzt schon vermisse, und den Mädels die mit mir in einem Zimmer waren.
Generell fand ich die vielen Stunden in denen wir Tee getrunken haben und nachts noch lange im Zimmer saßen, immer mit einer ein wenig anderen Gruppe und über unheimlich viele Dinge geredet haben
total bereichernd und einfach toll. Nach der kurzen Zeit sind wir alle sehr zusammen gewachsen, haben unheimlich viel gelacht, uns relativ gut kennen gelernt und haben eine tolle Zeit gemeinsam
verbracht.
Was bei mir nun noch so ansteht?
Mir fehlen noch immer 3 Impfungen, plötzlich muss ich doch noch ziemlich viele Sachen einkaufen, ich fahre noch ein paar Tage mit meiner Schwester weg, muss mich noch von einigen Freunden
verabschieden, packen, planen und vieles mehr.
Und das alles in weniger als 2 Wochen.
Momentanige Stimmung: Ich stecke fest in einem Mix zwischen total gestresst und ganz ruhig, Nervositätsbündel und Tiefenentspannung und dem Wunsch es möge jetzt endlich los
gehen, beziehungsweise es solle noch ein wenig länger Zeit sein bis zum Abflug.
Also: Chaos pur.
Meine Reise nach Chile
02.07.2017
In den letzten 3 Wochen war ich in Chile und habe dort meine Gastfamilie besucht, bei der ich das Jahr 2014 verbracht habe, und meine Freunde mit denen ich damals zur Schule gegangen bin. Hier
berichte ich euch ein wenig von meiner Reise.
WO genau war ich? Ich bin in Santiago, der Hauptstadt von Chile gelandet und habe danach einen Freund in Vina del mar besucht. Zwei Tage habe ich auch in Valparaiso verbracht.
Ich finde die Stadt unglaublich beeindruckend, es gibt viele kleine Berge, Häuser in vielen verschiedenen Farben und viel Street Art, wofür Valparaiso auch berühmt ist. Generell gibt es einen
sehr künstlerischen flair. Danach bin ich wieder nach Santiago gefahren um von dort nach Chiloé, eine Insel im Süden, zu fliegen. Dort wohnt meine Gastfamilie. Im Anschluss daran sind wir nach
Temuco gefahren, zu einem Geburtstag einer Tante meines Gastpapas, die 69 Jahre alt wurde. Es wurde viel getanzt, gesungen, gegessen und getrunken und das bis Morgens. Ich bin am nächsten Tag
nach Valdivia gefahren, das waren etwa 3 Stunden Fahrt wieder in Richtung Süden. Von Valdivia habe ich dann den Bus nach Santiago genommen. Das waren fast 12 Stunden im Bus, sodass ich Abends
losgefahren und Morgens angekommen bin. Danach ging es für mich wieder nach Deutschland. Meine Reiseroute könnt ihr auch hier sehen.
WIE LANGE war ich wo?
Ich war insgesamt zweieinhalb Tage in Santiago, dreieinhalb Tage in Vina mit Abstechern nach Valparaiso, Con Con und Renaca, 10 Tage auf Chiloé, einen Tag in Temuco und eineinhalb Tage in
Valdivia. Im Endeffekt war es aber wie immer und ich hatte das Gefühl, dass die 3 Wochen zu kurz waren. Für mehr hatte ich aber leider keine Zeit, weil es für mich jetzt direkt zum
Vorbereitungsseminar in Berlin geht und weniger lohnt sich wirklich nicht, für so eine lange Reise.
Zum TRANSPORT ist zu sagen, dass ich erneut schlichtweg begeistert war. Das Metrosystem ist total übersichtlich und man kommt überall schnell und einfach hin. Und noch dazu ist
es echt günstig. Es kommt nicht darauf an, wohin man fährt, sondern nur zu welcher Uhrzeit und auch das teuerste Ticket für die Zeiit wenn die Metro am vollsten hat weniger als einen Euro
gekostet.
Nach Chiloé kosten die Flugtickets nur ein wenig mehr als die Fernbusse und es ist beides preislich echt in Ordnung. Für die Busfahrt von fast 12 Stunden habe ich etwa 27€ gezahlt. Die Fernbusse
sind wesentlich bequemer als hier in Deutschland und verbinden das lange Land super zuverlässig.
Die HOSTELS in denen ich in den ersten 6 Tagen übernachtet habe, waren 3 Stück und alle waren echt gut. Ich habe sie alle kurz vorher gebucht, während ich noch im anderen Hostel
war, entweder über booking.com oder Hostelworld und es lohnt sich echt sie über solche Seiten zu buchen. Für mich war es dadurch wesentlich günstiger als wenn ich es direkt im Hostel oder über
ihre Website gebucht hätte. Das Frühstück war immer mitinbegriffen und ich habe im Durchschnitt etwa 14€ pro Nacht gezahlt.
Da mein ORIENTIERUNGssinn echt nicht der Beste ist, hat mich die App maps.me um die Millionen mal gerettet! Sie funktioniert ähnlich wie Google Maps, aber man braucht kein
Internet für sie. Sie wurde mir von einem Australier empfolen, den ich in Santiago kennen gelernt habe und sie ist echt wahnsinnig hilfreich. Für den Fall, dass ich selber nicht genau wusste, wo
ich hinmuss, hat es mir total geholfen, dass ich die Sprache konnte und oft zwar 3 oder 4 Menschen auf dem Weg fragen musste, wo ich hin muss, aber am Ende immer wieder alles gut gefunden habe.
Die meisten Chilenen sind sehr hilfsbereit und freuen sich sogar, wenn man sie nach dem Weg fragt.
Mein anderer HELFER IN DER NOT, waren meine Ohrstöpsel von Sanohra Fly, die habe ich während dem Flug benutzt und gemeinsam mit Kaugummis und jeder Menge Wasser habe ich den
Start und die Landung fast ganz ohne Schmerzen überstanden, obwohl ich sehr empfindlich dabei bin.
Eine Sache, die ich im Nachhinein mal noch hätte mitnehmen sollen, ist ein kleines Schloss, weil man in den Hostels immer die Möglichkeit hat, seine Sachen damit einzuschließen. Ich hatte zwar
kein Schloss, aber auch nicht wirklich wertvolle Sachen dabei, also habe ich meine Sachen einfach nicht eingeschlossen, aber das nächste Mal werde ich auf jeden Fall eines auf
Backpackingreisen mitnehmen.
WAS habe ich eigentlich die ganze Zeit gemacht? Ich muss gestehen, dass ich mir an meinem ersten tag in Santiago wirklich dachte. Und was um alles in der Welt mache ich nun?
Dadurch, dass ich in den 3 Städten, in denen ich die erste Woche verbracht habe schon einmal war, hatte ich die hauptsächlichen Sehenswürdigkeiten bereits gesehen und wusste zu Beginn nicht
genau, was ich mit meiner Zeit anstellen sollte. Im Endeffekt habe ich jeweils in Santiago und Valparaiso eine Tour gemacht, bei denen man dem Guide am Ende Trinkgeld gibt. Es ist einem
freigestellt, wie viel man zahlen möchte, aber teilweise fand ich es echt schon unangenehm, wie wenig Geld manche dem Guide gegeben haben, für eine super interessante 3 Stunden lange Stadttour.
In Santiago habe ich eine offpath tour gemacht, wo man sich nicht die Hauptattraktionien Santiagos angeguckt hat sondern viel über den chilenischen Alltag und die Stadt aus Sicht der Chilenen
lernen konnte.
Ansonsten habe ich mich mit Freunden getroffen, Städte erkundet, war in Museen, habe gelesen und geschrieben, gegessen, habe Spaziergänge gemacht, Filme und Serien geguckt, Zeit mit meiner
Gastfamilie verbracht und generell einfach die Zeit genossen.
Generell bin ich begeistert von meiner Reise und bereue es nur ein kleines bisschen, dass ich deswegen weder zu meiner Zeugnisvergabe, noch zu meinem Abiball gehen konnte und auch die ganzen
Stunden Arbeit bei Penny an der Kasse (für mich hieß es dann immer: Erstmal zu Penny) haben sich auf jeden Fall gelohnt. Bei meiner nächsten Reise nach Chile will ich aber auf jeden Fall mehr
Zeit mitbringen, im Sommer dorthin reisen und nicht im Winter, weil dort im Sommer einfach wesentlich mehr los ist und man auch mehr Sachen machen kann, mehr von der wundervollen Natur sehen,
vielleicht ein Auto mieten oder kaufen und wandern. Mehr zu sehen und zu entdecken gibt es nähmlich immer, auch wenn man schon über ein Jahr seines Lebens in dem fantastischen Land verbracht hat.
Der Countdown läuft
02.07.2017
Jetzt sind es nur noch 36 Tage bis zu meinem Abflug nach Kambodscha.
Meine Spannung, Freude und Nervosität steigen und die Zeit scheint einfach zu verschwinden.
Morgen früh fahre ich mit dem Zug nach Berlin, zu dem 16 tätigen Vorbereitungsseminar von Brot für die Welt und ich bin schon äußerst gespannt, was ich dort alles lernen werde. Mein Visum wird
von Brot beantragt und ich musste ihnen nur meinen Reisepass und das ausgefüllte Visumformular mit einem Foto zusenden. 4 von 8 Impfungen habe ich bereits hinter mit, der Vorbereitungsbericht
(den ihr hier auch findene könnt) ist geschrieben, mein Profilbogen versendet, das Buch Kulturschock Kambodscha (die Reihe empfele ich übrigens jedem, der für eine längere Zeit in ein anderes
Land geht) habe ich weitgehend gelesen, ich habe neue Bankkonten eröffnet und ich bin nun dabei eine kleine Abschiedsfeier zu planen.
Obwohl nicht mehr so viel Zeit bleibt bis zu meinem Abflug, habe ich noch nicht sonderlich viele Menschen gefunden, die gerne etwas spenden möchten, was mir ein wenig Kopfzerbrechen bereitet und
ich habe das Gefühl, dass auch generell das Interesse von Anderen an dem was ich in Kambodscha machen werde, wie das alles funktioniert, Kambodscha an sich und allem, was mit meinem
Freiwilligendienst zusammenhängt, eher mäßig ist.
Aber vielleicht kommt das ja auch noch, man muss ja optimistisch bleiben. Jetzt freue ich mich erstmal auf das Seminar, kümmere mich um die letzten Sachen und melde mich dann in 4 Wochen wieder.
:)
Vorbereitungsbericht
29.06.2017
Ich habe schon sehr früh angefangen Blogs von momentanen und ehemaligen Freiwilligen zu lesen um erste Eindrücke zu bekommen und nachdem ich wusste, dass ich nach Kambodscha gehen werde,
insbesondere von Freiwilligen in Kambodscha. Besonders hilfreich war mir dabei das Buch Kulturschock Kambodscha, das Internet, Erfahrungen von Leuten die schon einmal in Kambodscha waren und
Artikel im Internet, sehr interessant fand ich auch den Artikel „mit kolonialen Grüßen“ und die Seite des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Ich kannte die Kulturschock-Reihe
schon und finde sie sehr hilfreich um einen Überblick zu erlangen und einiges besser zu verstehen. Ich habe mit einer Freiwilligen geredet die vor 2 Jahren bei meinem Einsatzplatz tätig war und
konnte so schon einiges über meine Aufgaben lernen. Ich habe viel Kontakt zu einer anderen Freiwilligen von Brot für die Welt, welche auch nach Kambodscha geht und ich während des
Auswahlwochenendes kennengelernt habe. Dadurch konnten wir uns über Fragen und neu erlangtes Wissen austauschen und bei Zweifeln oder Sorgen konnte ich mich immer an sie wenden. Ich habe auch
einer Freundin die momentan einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Afrika macht, viele Fragen stellen können und mir Tipps einholen. Außerdem konnte ich Simon viele Fragen stellen
und hatte ein wenig E-Mail-Kontakt mit Personen meiner Einsatzstelle.
Ich habe ein wenig zu spät angefangen mich um den Aufbau meines Unterstuetzendenkreises zu kümmern und ich würde jedem raten möglichst früh damit anzufangen, weil die Zeit wie im Flug
vergeht. Ich habe Verwandte und Freunde der Familie darauf angesprochen, ob sie mich bei meinem Freiwilligendienst unterstützen wollen, und Firmen
aus der Umgebung. Ich habe aber auch immer darauf hingewiesen, dass sie nicht unbedingt viel Geld spenden müssen um mich bei meinem Vorhaben zu unterstützen und habe ihnen den Namen meines Blogs
gegeben. Außerdem konnte ich ein wenig Geld durch Straßen Musik sammeln und durch den Verkauf von selbstgemachten Postkarten. Ich will regelmäßig Blog Einträge hochladen und falls sich die
Gelegenheit ergibt auch kurze Videos machen.
Meine Partnerorganisation ist das Salvation Centre Cambodia. Sie haben ihren Sitz in Phnom Penh, Battambang und Siem Reap. Es ist 1994 entstanden, mit der Idee von buddhistischen Mönchen
Aufklärungsarbeit für HIV und AIDS zu leisten. Neben Aufklärungsarbeit und Bildung unterstützt SCC von der Krankheit betroffene Familien und die Ärmsten des Landes, um ihnen ein Leben in Würde
und Freiheit zu ermöglichen. Außerdem wurde ein basik Bildungsprogramm aufgebaut, für Kinder als Ergänzung neben der öffentlichen Schule und für die, die nicht zu öffentlichen Schulen gehen
können.
Ich werde hauptsächlich in der Schule arbeiten und dort Englisch unterrichten und helfe ebenfalls den Mitarbeitenden mit ihrem Englisch. Ich biete kreative Kurse an und Freizeitaktivitäten an.
Außerdem unterstütze ich bei Bürotätigkeiten und gehe mit zu Haus- und Feldbesuchen mit Mitarbeitenden.
SCC wird von Folgenden Organisationen unterstützt: Brot für die Welt, CAFOD, Intervida, KHANA, ACR, ICCO und TROCAIR.
Ich kann in letzter Zeit kaum fassen, wie kurz die Zeit bis zum Abflug nur noch ist und wie schnell sie vermutlich verfliegen wird. Ich habe sehr gemischte Gefühle über das zukünftige Jahr, ich
bin auf der einen Seite total aufgeregt, glücklich, dankbar und gespannt, aber ich habe auch ein wenig bammel und frage mich manchmal warum ich mich nochmal für sowas entschieden habe. Im
Endeffekt überwiegen aber die Freude und die positiven Gefühle und ich freue mich auch auf die Herausforderung und darauf viel neues lernen zu können und neue Freundschaften zu schließen. Ich
hoffe außerdem nicht zu große Schwierigkeiten mit der Sprache Khmer zu haben, sie schüchtert mich ein wenig ein, weil sie so komplett anders ist als
die Sprachen, die ich bereits spreche. Aber ich bin der Meinung, dass es sehr wichtig ist die Sprache zu lernen, wenn man sich für längere Zeit in einem Land befindet.
Ich werde insbesondere in der Schule tätig sein und Englisch unterrichten und würde aber auch gerne kreative Aufgaben übernehmen und außerschulische Aktivitäten machen. Ich hoffe, dass ich mich
mit der Zeit gut ein integrieren kann und ein fester Bestandteil der Arbeit dort werde und ich würde gerne das Gefühl haben auch wirklich etwas zu tun zu haben, nicht alleine gelassen zu werden,
ich würde mir gerne Vertrauen erarbeiten können und ein Teil des Teams werden.
Ich bin mir unsicher inwiefern ich so gut mit den ganz kleinen Kindern umgehen kann und kann mir vorstellen dabei am Anfang ein wenig überfordert zu sein, aber denke auch, dass man an Aufgaben,
die einem am Anfang nicht so leicht erscheinen gut wachsen kann. Ich hoffe, dass ich nicht zu ungeduldig sein werde und gute Beziehungen aufbauen kann. Was mir außerdem Bedenken bereitetet ist,
dass ich in viele Fettnäpfchen treten werde und ausversehen Tabus breche oder mich nicht angemessen gegenüber den Mönchen oder anderen Menschen verhalte, einfach weil ich es vergesse oder nicht
weiss, wie es richtig geht.
Auf meinen Einsatzplatz habe ich mich vorbereitet, indem ich mir Sachen über den Buddhismus durchgelesen habe und probiert habe der Religion näher zu kommen und dadurch, dass ich mich weiter über
HIV und AIDS informiert habe und versuche mein Englisch noch ein wenig aufzubessern, viel Englisch zu reden und auch zu überlegen was die Regeln der Sprache waren.
Als Hintergrundwissen, was mir helfen kann während meines Freiwilligendienstes würde ich zählen, dass man über Tabus in Kambodscha Bescheid weiß, beispielsweise, dass man den Kopf anderer
Personen nicht berühren darf, weil er als heilig gilt, oder die Füße, weil sie als unrein gelten und in der Hierarchie weit unten stehen. Ich denke es ist außerdem von Vorteil bereits ein wenig
über die Hierarchien zu wissen, weil man das Prinzip aus Deutschland nicht unbedingt so kennt. In Kambodscha hat jedes der Dinge einen Platz in einer Hierarchie obwohl diese Hierarchie in den
großen Städten nicht mehr so präsent ist, wie auf dem Lande. In Bezug auf die Hierarchien ist besonders auf die Wortwahl und Körperhaltung in Gesprächen und bei Begrüßungen zu achten. Zu den
Tabus gehört beispielsweise auch, dass eine Frau keinen Mönch berühren darf und sich im Bus nicht neben einen setzen sollte. Man sollte außerdem in
der Öffentlichkeit keine Zärtlichkeiten auszutauschen oder sich zu küssen, enger Körperkontakt und Berührungen zwischen zwei Geschlechtern sind auch Tabu.
Wichtig um die Gesellschaft zu verstehen, aber auch insbesondere wichtig für meine Arbeit ist der Buddhismus. Der Buddhismus ist die größte Glaubensrichtung in Kambodscha und die Kinder werden in
die Religion hineingeboren. Man hinterfragt sie nicht und betreibt keine Quellenkritik. In der Zeit der Roten Khmer wurden viele Mönche verfolgt und umgebracht. Das Ziel der Lehre Buddhas ist das
Aufheben des Leidens. Wer die strenge Lehre Buddhas befolgt wird nicht wiedergeboren und kommt nach dem Tod ins Nirwana, was als ein Zustand eines hohen Friedens angesehen wird. Die meisten
Kambodschaner streben nicht das Nirwana an, sondern nach der Wiedergeburt ein besseres Leben. Es gibt verschiedene Gebote und es kommt darauf an, wie streng die Gebote genommen werden, wieviel
Karma man sammelt. Man kann den Buddhismus je nach Situation und persönlicher Veranlagung recht unterschiedlich aufnehmen und praktizieren.
Die Buddhistischen Mönche stehen sehr weit oben in der Hierarchie, haben ein hohes Ansehen und müssen 227 Ordensregeln einhalten. Der Buddhismus ist eine sehr tolerante Religion und
Nicht-Buddhisten müssen sich in nichts einschränken.
Außerdem sind historische Ereignisse wichtig um die heutigen Umstände zu verstehen. Im Jahre 1970 gab es einen Putsch durch den General Lon Nol und es brach ein Krieg aus. 1972 gab es in den
Lon-Nol-Gebieten die Verkündigung der Verfassung der Republik Khmer und bei den Parlamentschaftswahlen wurde Lon Nol als neuer Staatschef gewählt. Aufgrund Flaechenbombardements durch
amerikanische Flugzeuge wurden Fluechtlingsmassen nach Phnom Penh und in andere große Städte gedrängt, weshalb sich die Versorgungssituation drastisch verschlechterte. Am 17. April 1975 starb die
Republik Khmer durch den Einmarsch der Truppen von Pol Pot, welcher bereits lange Zeit im Untergrund gearbeitet hat und sich vorbereitet hat. Seine Befreiungsbewegung wurde als Rote Khmer
bezeichnet. Unter der Regierung der Roten Khmer wurde die alte Gesellschaft komplett abgeschafft und in ein Neuvolk und Altvolk unterteilt, welche nicht untereinander heiraten durfte. Alles was
an die alte Gesellschaft erinnerte, wie beispielsweise Privateigentum oder Glauben wurden als reaktionär verpönt. Außerdem wurden Kommunen eingeführt in denen gemeinsam gearbeitet und gegessen
wurde und Familienmitglieder in unterschiedliche Arbeitslager geschickt wurden. Dadurch wurden Familien auseinandergerissen.
Die Herrschaft der Roten Khmer dauerte vier Jahre an und währenddessen kamen schätzungsweise mehr als eine halbe Millionen Menschen ums Leben, durch Krankheiten, schwere Arbeit und Hunger.
Von Anfang an gab es Widerstand aus den eigenen Reihen. Viele Menschen flohen nach Vietnam und in die Wälder und die Spannungen der Beziehung zwischen Vietnam und dem Demokratischen Kampuchea
wuchsen. Die bewaffneten Konflikte erreichten ihren Höhepunkt 1978 und vietnamesischen und Truppen mit Einheiten von aus nach Vietnam geflohenen Kambodschanern starteten eine Offensive gegen die
Truppen von Pol Pot. Das Regime fiel am 7. Januar 1979.
Vietnam unterstützte ebenfalls die Kommunisten die im Januar 1979 an die Macht kamen und einen neuen Staat, die Volksrepublik Kampuchea, gründeten. Es folgten darauf jedoch weitere 10 Jahre
Krieg, bis zur Unterzeichnung des Pariser Abkommens, als Folge von Friedensverhandlungen.
Ein großer Teil der Aufbauprojekte wird durch andere Länder finanziert, beispielsweise durch Japan, Frankreich, Deutschland und NGOs und andere, da der Staat sehr wenig Geld hat. Durch die
Entwicklungsarbeit in Kambodscha wird die Regierung unter Druck gesetzt die Staatsverwaltung zu reformieren und Korruption zu bekämpfen.
Kambodscha hat fast so viel Hilfe enthalten wie kaum eine andere Nation der Welt, mehr als eine halbe Milliarde Dollar jedes Jahr. Seit 11 Jahren wird versucht den zerstörten Staat
wiederaufzubauen. Nach der Herrschaft der Roten Khmer waren die Fachkräfte und Intellektuellen des Landes getötet oder ins Exil getrieben. Die Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich
momentan auf die Schwerpunkte ländliche Entwicklung und Gesundheit und ist auch verantwortlich für die großen Fortschritte die in Kambodscha erreicht wurden in den letzten Jahren.
Ich
würde ja theoretisch total
gerne...
...aber ich habe einfach kein Geld
07.05.2017
Soweit ich weiß, spendet niemand aus meinem gleichaltrigen Bekanntenkreis manchmal ein wenig Geld und ich muss mir auch selber an die Nase fassen, ich tue das auch nicht.
Ich denke mir dann häufig: Ich habe ja selber nicht sonderlich viel Geld und die Leute, die ein festes Gehalt haben und dort relativ gut verdienen können eh viel besser und mehr spenden. Und
genau das denken sich vermutlich viel zu viele Menschen: "Ich lasse das mal die Anderen machen."
Ich denke es ist am einfachsten Geld zu spenden, das man eh ausgegeben hätte, weil dadurch nicht das Gefühl eines Loches im Geldbeutel entsteht, weil man hätte es ja eh ausgegeben. Ich habe mir
also ein paar Gedanken gemacht, welches Geld ich und man relativ leicht entbehren könnte.
Zum einen habe ich mir überlegt, dass man, wenn man geplant hatte Abends mit Freunden wegzugehen, auch zusammen kurzfristig einen chiligen Mädels- oder Jungsabend, Spieleabend oder Filmeabend
machen könnte und das Geld was man eigentlich ausgegeben hätte (für Getränke, Eintritt und die Fahrt im Minicar oder Taxi zurück) könnte man zur Seite legen und spenden.
Man könnte auch einfach mal wieder das Fahrrad aus dem Schuppen oder der Garage holen und mit dem Fahrrad zu Freunden, zur Arbeit oder in die Schule fahren, sich überlegen wie viel Geld man
dadurch "gespart" hat, indem man nicht Auto oder Bus fährt und das ebenfalls spenden. Damit tut man sogar doppelt etwas Gutes (jippijayeaay).
Eine andere Idee, bei der man doppelt etwas Gutes tun kann, ist Blut spenden gehen. In der Regel bekommt man dafür als Aufwandsentschädigung etwas Geld, was man auch super spenden kann, weil es
nicht in dem eigenen monatlichen Budget eingeplant ist und dadurch sozusagen eh 'über' ist.
Sich mehr Essen oder Kaffee von zu Hause mitzunehmen kann auch sehr viel Geld sparen, das man sonst möglicherweise für ein belegtes Brötchen oder Kaffe vom Bäcker oder der Mensa ausgeben würde.
Ich glaube im Endeffekt haben die meisten Menschen hier in Deutschland ein wenig Geld, das sie auch 'teilen' könnten, aber meistens sieht man den Anreiz nicht, überlässt es den Anderen oder
denkt, dass 3 Euro die Situation auch nicht verbessern können. Aber wenn viele Menschen hin und wieder 3 Euro spenden würden, dann wäre das echt einen Haufen Geld.
Mir war schon lange klar, dass ich nach dem (hoffentlich bestandenen) Abitur erstmal ins Ausland gehen würde. Momentan ist work and travel ja total im Trend, aber mir was es wichtig etwas zu
machen, was auch anderen Leuten etwas bringt und was zumindest ein wenig in die Richtung von `'die-Welt-retten' geht.
Ich habe mich dann bei unterschiedlichen Organisationen für einen Freiwilligendienst beworben, estmal für ein halbes Jahr. Nachdem die ganzen Bewerbungen abgeschickt waren fühlte es sich falsch
an und ich war nicht zufrieden, also habe ich nochmal komplett neue Bewerbungsformulare ausgefüllt und mich für ein ganzes Jahr beworben. Danach hatte ich das Gefühl, alles richtig gemacht zu
haben.
Ich wurde bei verschiedenen Organisationen angenommen, hatte auch schon einen Einsatzplatz in Afrika, aber ich habe mich letzendlich für Brot für die Welt enschieden, weil ich bei dem
Auswahlwochenende in Berlin den Eindruck bekommen habe, dass es eine sehr kompetente Organisation ist und dass man gut betreut wird.
Ich bereue es, mit meinem Blog nicht schon früher angefangen zu haben um auch direkt über die Auswahlwochenenden berichten zu können. Ich erinnere mich noch total gut daran, wie ich vor einigen
Monaten selber das Internet durchforstet habe um Berichte über die Auswahlwochenenden zu lesen, aber leider nicht fündig geworden bin. Im Nachhinein kann ich noch sagen, dass es auf jeden Fall
Spaß gemacht hat, aber auch relativ anstrengend war, wegen der unheimlich vielen Infos. Das wichtigste war aber, dass Brot für die Welt uns- und wir Brot für die Welt besser kennen lernen konnten
und das hat auf jeden Fall geklappt und ich bin mit einem guten Gefühl wieder nach Hause gefahren.
Nachdem ich jetzt die schriftlichen Abiturprüfugngen geschrieben habe, stehe ich also vor dem Berg an Sachen, die ich für Kambodscha vorbereiten muss, vor denen ich mich aber die ganze Zeit
gelungen gedrückt habe. Beantragen von einem Führungszeugnis, später nach von einem Visum, Impfungen, Arztbesuche, Einrichten eines Bankkontos und generell die Vorbereitung.
Ich bin schon total positiv nervös und freue mich schon auf das Vorbereitungsseminar im Juli und Kambodscha. Die Zeit verfliegt bekanntlich wie im Flug.
Der Weg zu meinem Einsatzplatz
27.03.2017
Mir war schon lange klar, dass ich nach dem (hoffentlich bestandenen) Abitur erstmal ins Ausland gehen würde. Momentan ist work and travel ja total im Trend, aber mir was es wichtig etwas zu
machen, was auch anderen Leuten etwas bringt und was zumindest ein wenig in die Richtung von `'die-Welt-retten' geht.
Ich habe mich dann bei unterschiedlichen Organisationen für einen Freiwilligendienst beworben, estmal für ein halbes Jahr. Nachdem die ganzen Bewerbungen abgeschickt waren fühlte es sich falsch
an und ich war nicht zufrieden, also habe ich nochmal komplett neue Bewerbungsformulare ausgefüllt und mich für ein ganzes Jahr beworben. Danach hatte ich das Gefühl, alles richtig gemacht zu
haben.
Ich wurde bei verschiedenen Organisationen angenommen, hatte auch schon einen Einsatzplatz in Afrika, aber ich habe mich letzendlich für Brot für die Welt enschieden, weil ich bei dem
Auswahlwochenende in Berlin den Eindruck bekommen habe, dass es eine sehr kompetente Organisation ist und dass man gut betreut wird.
Ich bereue es, mit meinem Blog nicht schon früher angefangen zu haben um auch direkt über die Auswahlwochenenden berichten zu können. Ich erinnere mich noch total gut daran, wie ich vor einigen
Monaten selber das Internet durchforstet habe um Berichte über die Auswahlwochenenden zu lesen, aber leider nicht fündig geworden bin. Im Nachhinein kann ich noch sagen, dass es auf jeden Fall
Spaß gemacht hat, aber auch relativ anstrengend war, wegen der unheimlich vielen Infos. Das wichtigste war aber, dass Brot für die Welt uns- und wir Brot für die Welt besser kennen lernen konnten
und das hat auf jeden Fall geklappt und ich bin mit einem guten Gefühl wieder nach Hause gefahren.
Nachdem ich jetzt die schriftlichen Abiturprüfugngen geschrieben habe, stehe ich also vor dem Berg an Sachen, die ich für Kambodscha vorbereiten muss, vor denen ich mich aber die ganze Zeit
gelungen gedrückt habe. Beantragen von einem Führungszeugnis, später nach von einem Visum, Impfungen, Arztbesuche, Einrichten eines Bankkontos und generell die Vorbereitung.
Ich bin schon total positiv nervös und freue mich schon auf das Vorbereitungsseminar im Juli und Kambodscha. Die Zeit verfliegt bekanntlich wie im Flug.